Bremen (ots) - Immerhin: Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vermarkten ihre Häfen im internationalen Geschäft künftig gemeinsam. Im globalen Wettbewerb macht eine kleingeistige Kleinstaaterei schließlich wenig Sinn. Doch von einem echten nationalen Hafenkonzept sind die fünf Küstenländer (see-) meilenweit entfernt. Es regieren Konkurrenzdenken und Egoismus. Hamburg beharrt mit Macht auf der geplanten - mittlerweile neunten - Elbvertiefung. Die Hunderte von Millionen Euro teure Baggerei soll den Container-Riesen der Zukunft die bequeme Zufahrt zum Hamburger Hafen ermöglichen. Genau für diese Mega-Schiffe haben Niedersachsen und Bremen in Wilhelmshaven einen modernen Tiefwasserhafen errichtet - eine Milliarde Euro teuer, tideunabhängig von See aus und ampelfrei von Land aus zu erreichen. Aber der Jade-Weser-Port liegt quasi brach; die meisten Container-Frachter ignorieren die dortigen Terminals. Da wäre es doch eigentlich geboten, sich im Interesse von Steuerzahlern und Umwelt zusammenzuraufen: Hamburg verzichtet auf die ökologisch fragwürdige Baggerei an der Elbe, beteiligt sich am Jade-Weser-Port, verhilft ihm so doch noch zum Erfolg und bekommt dafür von Niedersachsen und Bremen ein dickes Stück vom Kuchen ab. Aber das ist dann wohl zu viel an Gemeinsamkeit.
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