Börsianer haben derzeit ein echtes Problem: Selten erschien ihnen der Aktienmarkt so unverständlich und rätselhaft wie im Augenblick. Naturgemäß fällt es vielen Akteuren ohnehin schwer, trotz positiver Prognosen noch an der Spitze des Aufwärtstrends einzusteigen. Obwohl dies in erster Linie eine Frage des Referenzpunktes und nicht unbedingt eine Frage der Aktienkursbewertung ist. Ich habe sogar den Eindruck gewonnen, dass manche deutsche Aktie derzeit preiswerter zu sein scheint als im Januar. Aber das ist nicht mein Metier.
Vielmehr geht es mir um die Entscheidung, ob man einfach einsteigen oder eine Korrektur abwarten soll, um sich anschließend nicht vorwerfen zu müssen, die höchsten Kurse bezahlt zu haben. Abgesehen davon, dass viele Akteure bei einer schnellen Gegenbewegung des DAX von etwa drei Prozent ohnehin sich nicht trauen würden, zuzugreifen, weil ausgerechnet dann genügend Gründe dagegen sprechen dürften. Vielmehr muss man sich doch die Frage stellen, ob es überhaupt sinnvoll erscheint, auf eine Korrektur zu hoffen, die nichts anderes als nur einen relativen Gewinn im Vergleich zu einem bisherigen Kursmaximum darstellt. Verbunden mit dem Risiko, dass sich diese als günstig empfundene Kaufgelegenheit überhaupt nicht erst einstellt und einem die Aktienkurse plötzlich davonlaufen. Für einen Möchtegern-Bullen würde dies dann einen entgangenen Gewinn bedeuten.
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