Die Aktie der Deutschen Bank (WKN 514000) litt zuletzt unter den Risiken, die die verschiedenen Rechtsstreitigkeiten mit sich gebracht haben, aber auch unter der jüngsten Kapitalmaßnahme. Allerdings dürfte die Kapitalerhöhung auch für mehr Stabilität in Sachen Kapitalausstattung sorgen. Dies ist auch einer der Gründe warum HypoVereinsbank onemarkets nun eine Tradingidee dazu veröffentlicht hat, die wir ebenfalls ganz interessant finden:
- Kurzprofil:
Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank ist durch. Nach Einschätzung der Experten von Kepler Cheuvreux ist damit die Kernkapitalquote solide. Dem Bankenstresstest seitens der EZB können die Frankfurter also mit einer gewissen Entspannung
entgegensehen. Der zweite Katalysator für den jüngsten Kursrückgang war das enttäuschende Ergebnis in Q1 und die Kürzung der Ziele für das Gesamtjahr. Inzwischen haben allerdings zahlreiche Analysten reagiert und ihre Prognosen ebenfalls revidiert. Trotz dieser Revision und der Kapitalerhöhung notiert die Aktie mit einen KGV von knapp 9 unter dem Branchendurchschnitt.
- Perspektive:
Banken fällt es derzeit schwer, Anleger zu überzeugen. Stresstest und drohende Strafzahlungen schrecken Investoren ab. Derweil gibt es durchaus auch positive Meldungen. Heute war beispielsweise zu lesen, dass die Zuflüsse an Nettoneugeldern bei der Deutschen Bank im zweiten Quartal einen Rekordwert erreicht hätten. Die Vermögensverwaltung wurde 2012 restrukturiert und Kosten gesenkt. Inzwischen verwaltet der Bereich mehr als eine Billion Euro.
Der Sektor ist keineswegs der einzige Bereich, der umgebaut wird. 2012 startete das Strategie 2015+ Programm. Demnach sollen bis 2015 rund 4,5 Milliarden Euro eingespart und die Eigenkapitalrendite nach Steuern auf 12 Prozent gesteigert werden. Nach Einschätzung der Analysten von Kepler Cheuvreux ist die Deutsche Bank jedoch nicht nur eine der führenden Investmentbanken in Europa. Vielmehr ist sie auch mit über 20 Millionen Kunden im klassischen Bankgeschäft stark. Den Experten zufolge ist das Finanzinstitut operativ das profitabelste Bankhaus in Deutschland. Diese Mehrgleisigkeit sollte sich für das Institut mittelfristig auszahlen. Wann operative Leistungen jedoch wieder in den Vordergrund rücken, bleibt offen. Daher bleiben Engagements in Werten wie der Deutschen Bank kurzfristig recht riskant. Geduld scheint also gefragt.