BUENOS AIRES (AFP)--Argentinien hat einen kleinen Teil seiner Schulden an staatliche Kreditgeber zurückgezahlt. Das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires teilte mit, insgesamt 642 Millionen Dollar (umgerechnet 478 Millionen Euro) an acht Mitglieder des sogenannten Pariser Clubs ausgezahlt zu haben. Weiter offen ist aber der Streit über ausstehende Zahlungen an zwei Hedgefonds. Bleiben sie aus, könnte dies einen erneuten Staatsbankrott auslösen.
Argentinien hatte Ende Mai mit seinen staatlichen Gläubigern einen Plan zur Rückzahlung seiner Altschulden vereinbart, die insgesamt fast 10 Milliarden Dollar betragen. Danach muss das südamerikanische Land bis Mai 2015 zunächst Außenstände von 1,15 Milliarden Dollar begleichen. Die nächste Rate wird ein Jahr später fällig. Der gesamte Schuldentilgungsplan erstreckt sich über fünf Jahre.
Argentinien war vor 13 Jahren in die Pleite gerutscht, als es seine Schulden nicht mehr begleichen konnte. Ursprünglich beliefen sich die Schulden auf beinahe 100 Milliarden Dollar, aber die Summe wurde durch Umschuldungsabkommen stark reduziert. Rund 7 Prozent der Gläubiger blieben 2005 und 2010 hart und verlangen den Nennwert der argentinischen Anleihen, die viele von ihnen nach der Pleite des Landes billig aufgekauft hatten.
Kritisch sieht es für Argentinien bei den Verhandlungen mit nicht-staatlichen Schuldnern aus. Hier läuft Mittwoch um Mitternacht eine entscheidende Frist ab. Mit zwei US-Hedgefonds liegt die Regierung in Buenos Aires seit Monaten im Streit. Argentinien muss ihnen nach einem Gerichtsurteil 1,33 Milliarden Dollar zahlen, weigert sich aber. Sollte das Land bis dahin keine Lösung mit den Hedgefonds gefunden werden, droht es von den Ratingagenturen erneut als zahlungsunfähig eingestuft zu werden.
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July 29, 2014 06:39 ET (10:39 GMT)