Seit dem mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Flugs MH17 über dem ostukrai-nischen Krisengebiet durch prorussische Separatisten haben sich die Fronten zwischen Russland und der EU verhärtet. Die EU-Botschafter verständigten sich darauf, gegen weitere Personen Einreiseverbote und Kontensperrungen zu verhängen. Erstmals wurden auch 18 Organisationen und Unternehmen auf eine schwarze Liste der EU gesetzt. Sie dürfen auf dem Unionsgebiet keine Geschäfte mehr machen.
Die Experten von Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) haben verschiedene Szenarien untersucht. Im Worst Case gehen die Analysten davon aus, dass sich die politischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen deutlich verschlechtern. Im Best Case könnte es zu einem Umdenken bei Vladimir Putin kommen: Der russische Präsident wendet sich von den Separatisten ab und arbeitet stattdessen ernsthaft an einem permanenten Waffenstillstand.
Für am wahrscheinlichsten halten die DeAWM-Experten eine anhaltende "Hänge-partie": Auf der einen Seite stünden politische Zeichen des guten Willens, die aber stets durch konkrete Handlungen enttäuscht würden. Daraus resultierten andauernde Spannungen innerhalb der Ukraine - was ungefähr der jetzigen Situation entspricht.
Was weitere Sanktionen betrifft, hat es die EU Medienberichten zufolge derzeit vor allem auf russische Banken abgesehen. In diesem Fall könnte Russland möglicher-weise in eine Rezession abdriften - mit entsprechenden Risiken für den russischen Aktienmarkt. Allerdings ist fraglich, ob es überhaupt so weit kommt. Denn aufgrund der engen Verflechtung der EU mit der russischen Wirtschaft und der großen gegenseitigen Abhängigkeiten dürfte es wohl bei einem Säbelrasseln bleiben.
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