Von Heide Oberhauser-Aslan
Dem Pharma- und Chemiekonzern Bayer haben ungünstige Wechselkurse stärker zu schaffen gemacht als ursprünglich erwartet. Umsatz und Gewinn legten im zweiten Quartal zwar zu, allerdings schwächer als von Dow Jones Newswires befrage Analysten erwartet hatten. Angetrieben wurde das Wachstum vor allem von den neueren Pharmaprodukten wie etwa dem Gerinnungshemmer Xarelto, sowie guten Geschäften mit Agrarprodukten in Nord- und Lateinamerika. Kaum voran kam Bayer dagegen mit seiner Kunststoffsparte MaterialScience, die wegen negativer Wechselkurse nur Erlöse auf Vorjahresniveau erzielen konnte.
In den Monaten April bis Juni kletterten die Erlöse um 0,9 Prozent auf knapp 10,5 Milliarden Euro. Dass der Anstieg so schwach ausfiel, war vor allem ungünstigen Wechselkursen geschuldet. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte wuchsen die Erlöse noch um 6,3 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) legte um 1 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu. Neben negativen Währungskurseinflüssen belasteten Bayer auch höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Unter dem Strich verdienten die Leverkusener mit 1,15 Milliarden Euro knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahr, wo höhere negative Einmaleffekte den Gewinn stärker belastet hatten.
Den Konzernausblick bestätigte Bayer. Allerdings passte der DAX-Konzern seine Wechselkursannahmen an. Für das zweite Halbjahr legt Bayer nun die Wechselkurse zum 30. Juni 2014 zugrunde. Bislang waren die Durchschnittskurse des vierten Quartals 2013 als Basis genommen worden. Für das Gesamtjahr hatte Bayer ursprünglich einen organischen Umsatzanstieg um etwa 5 Prozent auf 41 bis 42 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Nun plant Bayer mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von etwa 6 Prozent bzw. einem Konzernumsatz von rund 41 Milliarden Euro.
Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis soll 2014 weiterhin im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Dabei hat Bayer nun ungünstige Wechselkurseffekte von etwa 550 Millionen Euro berücksichtigt statt wie bislang etwa 450 Millionen Euro. Im Mai hatte Bayer den Kauf des Geschäfts mit frei verkäuflichen Medikamenten von Merck & Co für 14,2 Milliarden US-Dollar angekündigt. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden und hat daher noch keine Auswirkungen auf den Quartalsausweis.
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July 30, 2014 02:10 ET (06:10 GMT)
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