Es ist ein ungeschriebenes Gesetz: Mit direkten Aussagen zum Aktienmarkt halten sich führende Zentralbanker gewöhnlich zurück. Insofern sorgte Fed-Chefin Janet Yellen mit ihrem Auftritt vor dem Bankenausschuss des US-Senats Mitte Juli für Verwunderung an den Märkten. Denn sie äußerte die Ansicht, dass Aktien aus bestimmten Branchen wie Biotechnologie und Social Media überbewertet seien.
Prompt kam es in den entsprechenden Sektoren zu empfindlichen Kursrücksetzern. Dann sorgte auch noch Ex-Fed-Chef Alan Greenspan für weitere Turbulenzen, als er vor einer scharfen Korrektur an den Aktienmärkten warnte. Seine Äußerungen stehen vor dem Hintergrund zunehmender Sorgen, dass die rekordniedrigen Zinsen zu Vermögenspreisblasen führen. Dabei war es doch Greenspan selbst, der in seiner mehr als 18-jährigen Amtszeit mit einer extremen Politik des billigen Geldes die Exzesse an den Finanzmärkten gefördert - wenn nicht sogar ausgelöst - hat. Wie dem auch sei: Anfang August kam es zur größten Korrektur an den US-Börsen seit dem Frühjahr.
Aus Bewertungsgesichtspunkten sind die US-Aktien von den Extremwerten der Jahre 2000 und 2007 zwar noch ein gutes Stück entfernt, im historischen Vergleich aber auch nicht mehr günstig. In den vergangenen Jahren gab es größere Korrekturen zudem immer dann, wenn ein Quantitative-Easing-Programm der Fed ausgelaufen war. Das aktuelle Anleihekaufprogramm von ursprünglich 85 Mrd. Dollar pro Monat wird voraussichtlich im Oktober auf null heruntergefahren sein.
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