Der Rückversicherer Münchener Rück (WKN 843002) konnte sowohl für das zweite Quartal als auch für das erste Halbjahr 2014 Gewinnsteigerungen verbuchen. Dies ist einer der Gründe, warum HypoVereinsbank onemarkets nun eine Trading-Idee dazu veröffentlicht hat, die wir ebenfalls ganz interessant finden:
Kurzprofil:
Als die Münchener Rück Zahlen zum zweiten Quartal 2014 veröffentlichte, waren Anleger und Analysten entsetzt. Die für (Rück-)Versicherer so wichtige Schaden-Kosten-Quote lag in diesem Zeitraum über 100 Prozent. Erwartet wurden im Schnitt rund 93 Prozent. Versicherungen arbeiten nur dann profitabel, wenn die Quote unterhalb von 100 Prozent liegt. Dass am Ende dennoch ein gutes Quartals-Ergebnis erzielt wurde, lag in erster Linie an den Gewinnen aus Kapitalerträgen. Das wurde von den Anlegern jedoch weitgehend ignoriert. Der Aktienkurs stützte zeitweise über zehn Prozent ab!
Perspektive:
Trotz des vermeintlich schwachen Versicherungsergebnisses im zweiten Quartal peilt Konzernchef Nikolaus von Bomhard für das Gesamtjahr eine Schaden-Kosten-Quote von rund 95 Prozent an. Der Optimismus ist nicht unbegründet. Schließlich lag die Quote auf Sicht des ersten Halbjahrs bei 94,1 Prozent. Dass sie im zweiten Quartal nach oben schoss, lag an Aufwendungen in Höhe von 180 Millionen Euro, die in Q2 verbucht, aber im ersten Quartal anfielen.
Für das Gesamtjahr steuert die Münchener Rück einen Gewinn von rund drei Milliarden Euro an. Zur Halbzeit wurden bereits 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Einem Beitrag auf finanzen.net vom 12. August 2014 zufolge, will sich der Konzern dabei zunehmend auf rentable Geschäfte konzentrieren. ,"Ich bin enttäuscht, verärgert, teilweise sogar entsetzt, wenn ich sehe, was an den Märkten passiert", wetterte der 58-jährige Branchenveteran bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz' heißt es in dem Beitrag. "Bei den vom scharfen Wettbewerb über Gebühr betroffenen Sparten und Regionen verzichten wir auf Umsatz." heißt es weiter.
Die Analysten von Kepler Cheuvreux gehen somit davon aus, dass das Ziel dennoch erreicht werden könnte. Angesichts eines KGV von 9,3 und einer Dividendenrendite von 4,7 Prozent ist die Aktie nach Einschätzung der Analysten durchaus haltenswert.
Der Kampf um Marktteile könnte den Versicherungsriesen dennoch weiter belasten. Gleichzeitig sind immer wieder (Natur-) Katastrophen möglich. Die Bergung der Costa Concordia kostet Münchener Rück inzwischen 120 Millionen statt der ursprünglich erwarteten 100 Millionen Euro. All dies könnte die Aktie erneut unter Druck setzen.