Bielefeld (ots) - Was lange wie ein Stück politischer Folklore aussah, wird zum realistischen Szenario, mit unabsehbaren Folgen für die Europäische Union. In Schottland ist die Unabhängigkeitsbewegung nicht mehr nur ein weiteres Stück liebenswerter Exzentrik wie Herren in karierten Röcken, die monoton auf einem Blasebalg tuten. Es geht um ein politisches Projekt, das die EU aufmischen könnte. Mal ganz unabhängig von der Frage, ob eine Abspaltung des Nordens eine lohnende Sache oder ein teurer Unsinn wäre: Sie würde einen Weg eröffnen, den es bislang nicht gab. Dass dort, wo ähnliche Bestrebungen im Gange sind - Spanien/Katalonien, Frankreich/Korsika -, die nationalen Regierungen den Ausgang des schottischen Referendums mit feuchten Händen verfolgen, ist verständlich. Es sind allenthalben die wohlhabenden Regionen, die auf einen Alleingang sinnen. In einem Punkt ist das Beispiel Schottland in jedem Fall wertvoll. Es zeigt den einzigen Weg, auf dem Sezession auf zivile Art machbar ist: wenn beide Seiten sich auf ein Verfahren verständigen, wie der Wille der Bürger zum Zuge kommen kann. Da können auch die Herren Putin und Poroschenko etwas lernen.
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