Bremen (ots) - Was wurde hierzulande nicht alles über die Amerikaner gesagt und geschrieben, als während der Hochzeit des islamistischen Terrors die Verfehlungen von Guantánamo und Abu Ghraib ruchbar wurden. Die sachliche Feststellung der Politik lautete damals: Demütigungen und Folterungen von Terrorverdächtigen - das kann und darf sich ein demokratisches Land nicht leisten. Ein paar Jahre später kommt es mitten in Deutschland zu Erniedrigungen und Misshandlungen - nicht etwa gegen Terrorverdächtige, sondern gegen Menschen, die zum Gutteil Terror und Elend mit Müh und Not entronnen sind und bei uns Zuflucht suchen. Deutsche Herrenmenschen-Spielchen gegenüber Flüchtlingen; schlimmer geht's nimmer. Doch vielleicht haben die Jagdszenen aus dem Siegerland, Essen und wo immer noch neue Fälle auftauchen werden, auch etwas Gutes: Sie lenken nämlich den Blick auf unhaltbare Zustände. Privatfirmen wie "European Homecare" verdienen sich eine goldene Nase an einer Selbstverständlichkeit wie dem Asylrecht - und beauftragen ihrerseits schwarze Sheriffs der übelsten Sorte zur "Betreuung" der Flüchtlinge. Dass die Deutsche Polizeigewerkschaft achselzuckend vermerkt, das vorhandene Beamtenpersonal reiche nun mal nicht aus, ist der eigentliche Skandal. In welcher Verfassung ist dieses Land, wenn es die Wahrung der schlichtesten Menschenrechte mancherorts in die Hände gewaltbereiter Schläger legt?
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