Von Tatsuo Ito
TOKIO--Die Bank of Japan (BoJ) hält an ihrer Politik des billigen Geldes fest. Die Notenbanker beschlossen bei ihrer Sitzung, weiterhin die Geldmenge um jährlich 60 bis 70 Billionen Yen (rund 435 bis 509 Milliarden Euro) auszuweiten. An den Finanzmärkten war dieser Beschluss allgemein erwartet worden. Die BoJ pumpt riesige Geldmengen in das Finanzsystem, um die seit über zwei Jahrzehnten anhaltende Deflationsspirale und die Wachstumsschwäche zu überwinden.
Zugleich äußerte sich die Notenbank etwas pessimistischer über die Wirtschaftsaussichten. Im Begleittext zum Ratsbeschluss wiederholte die Notenbank ihre Einschätzung, dass "die Wirtschaft ihre moderate Erholung fortsetzt". Hinzugefügt wurde allerdings die Aussage, es seien "einige Schwächen, besonders auf der Produktionsseite, aufgetreten", hauptsächlich verursacht von der Nachfrageschwäche infolge der Umsatzsteuererhöhung.
Die BoJ hielt an ihrer Prognose fest, dass die Inflationsrate für einige Zeit bei rund 1,3 Prozent verharren wird. Auf längere Sicht strebt die Notenbank eine Rate von 2 Prozent an. Die Notenbankerin Sayuri Shirai äußerte zum ersten Mal eine abweichende Meinung zu den Inflationsaussichten; nach ihrer Ansicht wird es länger dauern, bis sich die Inflationserwartungen ändern.
Weil Gouverneur Haruhiko Kuroda zu einer Fragestunde ins Parlament gerufen wurde, musste die Sitzung unterbrochen werden, ein seltener Vorgang, den es zuletzt vor 16 Jahren gab. In seiner Erklärung vor den Abgeordneten äußerte Kuroda sich positiv über den relativ schwachen Yen. Und sollten sich die Wirtschaftsaussichten verschlechtern, "werden wir die Geldpolitik sicherlich anpassen und zusätzliche Lockerungen vornehmen", sagte Kuroda.
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DJG/DJN/apo/smh
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