Stuttgart (ots) - Es entspricht simpler Gewerkschaftslogik, einen Arbeitskampf auszuweiten, wenn bisherige Aktionen nicht die erhoffte Wirkung auf die Arbeitgeber entfalten. Insofern handelt die Lokführergewerkschaft (GDL) folgerichtig, wenn sie die Züge länger stehen lässt - einerseits. Andererseits sollte eine Eskalation adäquat sein. Das heißt: sie sollte Luft nach oben lassen. Sie sollte das Unternehmen nicht so schädigen, dass Arbeitsplätze in Gefahr geraten, und sie sollte nicht sämtlichen Kredit beim Publikum verspielen. Gemessen daran übertreibt es die GDL am Wochenende. Sie sucht offenbar die Entscheidungsschlacht, macht nun auch Millionen von Fußballfans und Urlaubern zum Spielball des Tarifkonflikts und erhöht die wirtschaftlichen Kollateralschäden. Dass so das Verständnis der Öffentlichkeit für die berechtigten Lohnforderungen der Beschäftigten schwindet, liegt auf der Hand.
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