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Analyse: Gain Capital Holdings

Letzte Woche wurden einige Anleger merklich nervös. Bei den großen Indizes wie eben dem DAX oder dem Dow Jones gab es mehrere Tagesverluste von mehr als 2%. Am 15.10. berichtete Reuters gar von "panikartigen" Aktienverkäufen an der Wall Street.

Die Indizes fielen auf den tiefsten Stand mehrerer Monate. Neben der Sorge vor einem Einbruch des weltweiten Wirtschaftswachstums wurden die chinesischen Inflationszahlen und Sorge vor einer Ausweitung der Ebola-Erkrankungen genannt.

Auch gestern ging es per saldo wieder abwärts (nach positivem Wochenstart), der DAX verlor im Xetra-Handel 1,49%, der Dow Jones ging gestern Abend mit 0,24% aus dem Handel.

Alle Aktien gerieten unter Druck? Das stimmt durchaus nicht. Dazu der Blick auf den Kursverlauf (in Euro) einer Aktie namens "Gain Capital Holdings":

Kursverlauf "Gain Capital Holdings" in den letzten Handelstagen

Kursverlauf Aktie Gain Capital Holdings

Quelle: Finanzen100

Alleine am 15. Oktober stieg diese Aktie im deutschen Handel um gut 12%. Gestern hieß es +2,76% im deutschen Handel für diesen Titel.

Wieso ist diese Aktie gestiegen, als der Gesamtmarkt in die Knie ging? Der Hintergrund ist höchst interessant:

  • Gain Capital ist ein US-Anbieter von Online-Trading-Möglichkeiten.
  • Auf firmeneigenen Plattformen kann insbesondere im FOREX-Markt gehandelt werden.
  • Je höher die Volatilität (= sinngemäß Schwankungsfreudigkeit), desto tendenziell höher die Umsätze für Gain Capital.

Und die Volatilität an den Finanzmärkten ist in den letzten Wochen massiv gestiegen. Ob Aktien, Anleihen, Devisen, Rohstoffe - überall ging es mit der impliziten Volatilität nach oben. Als Beispiel hier die Entwicklung des VDAX-NEW, welcher die Entwicklung der Volatilität für den DAX misst:

Entwicklung VDAX-NEW: Sprung auf bisher höchsten Wert des Jahres Entwicklung Volatilität

In den letzten beiden Wochen ging es steil nach oben - ein neues Jahreshoch wurde erreicht. Quelle: Finanzen100

Gain Capital bietet Tradern den Marktzugang sowie Orderausführungen auf zwei eigenen Handelsplattformen an:

  1. FOREXTrader PRO
  2. MetaTrader 4.

Die Dienstleistungen bietet Gain Capital durch seine eigene Marke FOREX.com sowie via diverse Broker an.

Gain Capital ist ein Kind des Online-Handels, entsprechend verwundert das Datum der Firmengründung nicht: 1999. Gegründet in Bedminster, New Jersey, hat Gain Capital den Vorteil, zu den frühesten Entwicklern des Online-Forex-Trading zu gehören.

2010 ging das Unternehmen an die Börse, wobei es im Zuge der Krise des Jahres 2010 gewisse Probleme dabei gab, da der ursprünglich vorgesehene Emissionskurs nicht erreicht werden konnte.

Der Börsengang klappte dann doch - und inzwischen ist Gain Capital eigenen Angaben zufolge in über 140 Ländern weltweit tätig. Die Hälfte des Umsatzes wird in den USA erzielt. An den wichtigsten Handelsplätzen der Welt ist Gain Capital vertreten (von London via Hongkong und Tokio bis nach Sydney und Singapur). Doch natürlich geschieht das Hauptgeschäft online, hauptsächlich via Forex.com.

Der Blick auf die Fundamentaldaten:

Gain Capital hat zahlreiche "Heavy Trader" in der Kundschaft:

  • Bei den Privatanlegern unter den Kunden erreichte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 6,9 Mrd. Dollar - pro Tag.
  • Im Geschäftsjahr 2012 hatte dieser Wert noch bei 5,0 Mrd. Dollar pro Tag gelegen.
  • Bei den institutionellen Kunden lag der tägliche Umsatz 2013 gar bei 15,2 Mrd. Dollar pro Tag. 2012 waren es 7,5 Mrd. Dollar gewesen.
  • Damit ist insbesondere das Geschäft mit den institutionellen Kunden rasant gewachsen: 2011 lag deren tägliches Handelsvolumen bei 3,3 Mrd. Dollar, 2010 bei 0,9 Mrd. Dollar.
  • Bei den Privatanlegern hingegen sieht es so aus, als ob sich das tägliche Handelsvolumen eher eingependelt hat - denn auch 2011 waren bereits 5,1 Mrd. Dollar täglicher Handelsumsatz erzielt worden.

Interessantes Detail: Die Depotvolumina sind auch bei den privaten Kunden in den letzten Jahren deutlich gestiegen (von 199,8 Mio. Dollar im Jahr 2009 auf 739,3 Mio. Dollar im Jahr 2013) - das Handelsvolumen hielt dabei jedoch nicht annähernd Schritt.

Daraus lässt sich schließen, dass die "Heavy Trader" bereits seit 2009 dabei sind und in den letzten Jahren verstärkt auch Trader hinzugekommen sind, welche eine niedrigere Handelsfrequenz haben.

Was blieb davon letztlich beim Unternehmen? Dazu die Zahlen zu Umsatz und Gewinn:

  • 2013 wuchs der Umsatz von Gain Capital auf 266,4 Mio. Dollar (2012: 151,4 Mio. Dollar)
  • 2013 erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 31,3 Mio. Dollar (2012: 2,6 Mio. Dollar, allerdings war dies ein schlechtes Jahr)
  • Der Gewinn entsprach einem Gewinn pro Aktie von 79 Cents (unter Berücksichtigung von Verwässerungseffekten).

Am gestrigen 20.10. schloss der Aktienkurs von Gain Capital im US-Handel mit einem Plus von 3% bei 7,58 Dollar. (Zum Vergleich: Der Dow Jones gab gestern wie oben erwähnt 0,24% ab).

Selbst nach dem Kursanstieg der letzten Tage wird die Aktie damit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des 2013 Gewinns von lediglich 9,6 gehandelt.

Gain Capital hatte per 31.12.2013 Cashbestände in Höhe von 39,87 Mio. Dollar in der Bilanz stehen.

Mögliche Risiken:

  • Regulierungsrisiken. So bekam Gain Capital z.B. 2008 mit den chinesischen Regulierungsbehörden Probleme, weil man "ohne Genehmigung" chinesischen Bürgern direkten Devisenhandel via Internet angeboten habe. In dem Jahr stellte Gain Capital die Annahme chinesischer Kunden ein.
  • Abhängigkeit von der Volatilität: Im Juli, als die Volatilität weltweit noch sehr niedrig war, ging das Handelsvolumen der institutionellen Kunden bei Gain Capital prompt um 17,7% zurück. Im September hingegen, als die Volatilität bereits deutlich angesprungen war, schoss das Handelsvolumen der institutionellen Kunden um 28,1% nach oben.

Mein Fazit zur Gain Capital Aktie:

Die Gain Capital Holding Aktie ist ein interessanter Wert abseits der "normalen" Aktien. Diese Aktie hat bewiesen, dass sie sich von den breiten Aktien-Indizes abkoppeln kann. Zentraler Faktor für die Kursentwicklung ist die Entwicklung der Volatilität an den Märkten. Und diese kann sowohl in einem Bullen- als auch in einem Bärenmarkt hoch sein. Erfahrungsgemäß springt sie nach plötzlichen Kursrückgängen schneller an - wie gerade gesehen.

Diese Aktie kann sich also durchaus zur Diversifizierung eignen, wenn Sie ansonsten z.B. hauptsächlich auf Blue Chips setzen, welche bei einem Bärenmarkt negativ getroffen würden. Die Gain Capital Holding Aktie ist eine Möglichkeit, indirekt "bei Vola long zu gehen", sprich von einem Anstieg der Volatilität zu profitieren. In der aktuellen Situation sollten Sie allerdings bedenken, dass die Volatilität in den letzten Tagen bereits ein Jahreshoch erreicht hat.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld - verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

"Wenn du Sklave der Banken bleiben willst und ihnen die Kosten deiner eigenen Versklavung bezahlen möchtest, dann lass sie weiter die Ausgabe der Währung kontrollieren und die Geldmenge der Nation regulieren"
- Sir Josian Stamp

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

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