Essen (ots) - Unbequem soll der Bundespräsident sein, so unbekümmert parteilich wie Joachim Gauck jetzt in Sachen Rot-Rot-Grün aber sollte er sich nicht äußern. Mit seinen öffentlichen Bedenken gegen die sich abzeichnende Wahl eines Linken-Ministerpräsidenten in Thüringen ist Gauck zu weit gegangen. Sicher, mit seinem Unbehagen an diesem Aufstieg der Links-Partei spricht er vielen Bürgern gerade in Westdeutschland aus der Seele. Aber was den früheren Pfarrer Gauck aufregen mag, muss das Staatsoberhaupt Gauck mit nüchterner Distanz betrachten. Es ist nicht Sache des Präsidenten, sich derart parteipolitisch einzumischen. Im Gegenteil: Der Präsident hat die Aufgabe, integrierend zu wirken und die Einheit des Gemeinwesens sichtbar zu machen. Zwar hat Gauck einen weiten Spielraum, auf Gefahren durch Parteien hinzuweisen. Aber die Linkspartei ist keine Gefahr für die Demokratie.
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