Jedes Jahr aufs Neue bin ich gerne in London auf der World Money Show, eine Anleger- und Trader-Messe, die nicht von Marketing-Leuten diverser Broker und Finanz-Dienstleister abgehalten wird, sondern wo die angelsächsischen Trader gute Informationen erhalten, tolle Seminare besuchen und vor allem ein paar richtig guten Referenten zuhören können.
Mit Mark Mobius fing es am Freitag an. Den Mann kennt natürlich jeder. Schließlich wird er nicht müde, für seinen Arbeitgeber, Franklin Templeton Investments, die Vertriebsstory "Emerging Markets" überall zu verkaufen. Es war dieses Mal nur so, dass selbst die begeisterten Briten den Folien über die Konsumwut der Chinesen, das angebliche Potenzial der Telekom-Konzerne und die stillen Einlagen der Chinesen bei ihren Banken nur bedingt Glauben schenken wollten. Die Zwischenfragen waren kritisch. Seitens Mobius gab es auch kein einziges Wort in Sachen Skepsis in Bezug auf China. Everything is fine. Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Mobius ist ein Meister in seinem Bereich und er hat auch nicht mit einem Wort seine Fonds erwähnt (wozu auch, die kennt jeder, der seinen Namen auch kennt..). Aber ein bisschen nüchternere Realität sollte man in diesen Tagen beim Thema Schwellenländer erwarten können. Schließlich sind die BRICs, die vier großen Emerging Markets - im Jahr 2001 von Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jim O'Neill kreiert - und auch andere hoffnungsvolle Länder in den vergangenen drei Jahren keineswegs so gut gelaufen. Als Value-Anleger hatte man da bessere Zeiten gesehen.
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