Mit seinen 54 Jahren steht Heinrich Bedford-Strohm für eine gute personelle Zukunft; seine Wahl ist ein klares Zeichen für Kontinuität, weit über die sicherlich nur formale Befristung bis 2015 hinaus. Dem ebenso erfahrenen wie klugen Hirten und Hochschullehrer geht ein exzellenter Ruf voraus - nicht zuletzt auch auf dem Gebiet der Ökumene. Dass ihn kein Geringerer als der Münchner Kardinal und enge Papst-Berater Reinhard Marx sehr vertraulich mit "mein Bruder" anredet, gibt Anlass zu zwischenmenschlicher Hoffnung für ein neues Miteinander-Kapitel der beiden Konfessionen - zumindest hier in Deutschland. Aber Bedford-Strohm steht auch für profundes Wissen auf vielen anderen Feldern: Friedens- und Sozialethik, ökologische Fragestellungen oder auch politische Gerechtigkeit sind Stichworte, mit denen sich der Theologe in weiten, gewissenhaften Inhaltsbögen hervorragend auseinander zu setzen weiß. Es wird dem neuen EKD-Vorsitzenden in den nächsten Jahren bestimmt nicht an Herausforderungen mangeln. Erst einmal aber weiß er seine Synode in eindruckvoller Mehrheit hinter sich. Dass er sich "im öffentlichen Diskurs einmischen" will, hat er bereits wissen lassen. Und genau das erwartet man nun von ihm. Innerhalb der (evangelischen) Kirche und gewiss auch außerhalb.
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