Blickt man dieser Tage auf DAX & Co. könnte man vor Langeweile einschlafen. Doch die geringen Veränderungen der Indexstände verdecken, dass sich bei den einzelnen Aktien dennoch das eine oder andere tut. Die Anleger wiederum sind sich dessen sehr wohl bewusst, denn wie der jüngste comdirect Brokerage Index zeigt, wurden weiterhin deutlich mehr Wertpapiere erworben als veräußert. In dieser Woche konnten auch mehr oder minder schwache Konjunkturdaten aus Deutschland nicht die Stimmung vermiesen. Dennoch dürfte die Jahresendrallye noch etwas auf sich warten lassen. Noch sind nicht alle Anleger in der entsprechenden Stimmung.
Die fehlende Kauflaune war dann auch bei der Commerzbank (WKN CBK100) zu spüren. Nach den guten Zahlen fehlt nun der weitere Antrieb. Es ging sogar wieder leicht abwärts. Mit Kursen über 11 Euro scheinen viele Anleger dennoch zufrieden zu sein. Damit sind die ganz großen Sprünge, wie sie so mancher Analysten erwartet, zunächst unerreichbar. Immerhin nennt beispielsweise der französischen Wettbewerber Société Générale ein Kursziel für die Commerzbank von 16 Euro. Das dürfte dann meines Erachtens doch etwas zu hoch gegriffen sein. Das Gros der Analysten mit ihren Halten-Empfehlungen dürfte da schon eher richtig liegen. Doch auch dann bietet die Aktie sicherlich noch einmal Potenzial in Richtung 12 Euro. Ganz nett, doch mit anderen Aktien kann man da wahrlich mehr Spaß haben.
Aus Deutschland
Spannende Kurschancen ergeben sich derzeit bei der Lufthansa (WKN 823212). Mehr dazu aus Sicht von Point&Figue finden sich in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie "Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau" jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Der europäische Automarkt schwächelt nun schon seit vielen Jahren im Vergleich zu China oder den USA. Gleichzeitig sieht es angesichts der schleppenden Konjunktur hierzulande nicht danach aus, als würde eine rasche Erholung einsetzen. Unter anderem auch deshalb haben die Analysten bei Goldman Sachs nun eine pessimistischere Sicht auf den gesamten europäischen Autosektor und demnach auch auf die deutschen Vorzeigeanbieter Daimler (WKN 710000), BMW (WKN 519000) und Volkswagen (WKN 766403). Mehr dazu hier.
Europas größter Versicherer Allianz (WKN 840400) konnte Ende vergangener Woche mit den Ergebnissen zum dritten Quartal überzeugen, obwohl mit dem Abgang von Bill Gross bei der Fondstochter PIMCO große Mittelabflüsse zu beobachten waren. So richtig froh machten die Münchner die Investoren jedoch mit der neuen noch großzügigeren Dividendenpolitik. Diese veranlasste auch am Montag einige Analysten dazu, ihre Kursziele für den DAX-Wert anzuheben.
In einem durchwachsenen Marktumfeld rutschen die beiden Versorgerwerte E.ON (WKN ENAG99) und RWE (WKN 703712) vergangene Woche des öfteren an das DAX-Ende. Nachdem am Mittwoch schon Deutschlands größter Energieversorger E.ON Gewinn- und Umsatzrückgänge für die ersten neun Monate des Jahres gemeldet hatte, folgte am Donnerstag RWE. Dabei haben die Essener mit ganz speziellen Problemen zu kämpfen.
Seit der Präsentation der jüngsten Quartalsergebnisse hat sich die Stimmungslage der Anleger rund um adidas (WKN A1EWWW) etwas verbessert. Zwar dürften die Herzogenauracher auch weiterhin mit dem Golf-Geschäft, dem schwachen Rubel oder einer allgemeinen Kaufzurückhaltung infolge der Ukraine-Krise kämpfen. Gleichzeitig scheint die Aktie jedoch einen Boden ausgebildet zu haben und sogar zuletzt eine deutliche Kurserholung zu beobachten war. Näheres über die aktuellen Kurschancen beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Es gibt wieder einmal gute Nachrichten für den Aktienstandort Deutschland. Mit dem Automobilzulieferer HELLA (WKN A13SX2) gelang wieder einmal einem klassischen Industriewert der Sprung aufs Parkett. Das Familienunternehmen ist dabei auf innovative Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert und bereits seit vielen Jahrzehnten am Markt aktiv. Mehr dazu hier.