(NEU: Rekordhoch, Analyst)
Von Andreas Plecko
Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im September auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) kletterte der saisonbereinigte Überschuss von 22,8 Milliarden Euro im August auf 30,0 Milliarden Euro im September. Das beruhte zum einen auf höheren Überschüssen sowohl in der Güterverkehrs- als auch in der Dienstleistungsbilanz, zum anderen auf einem geringeren Defizit in der Übertragungsbilanz.
Das bisherige Allzeithoch von 24,3 Milliarden Euro stammte vom November 2013. BNP-Paribas-Ökonom Dominique Barbet führte den Anstieg teilweise auf die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurück. Ein Großteil der Exporte aus dem Euroraum werden in Dollar abgerechnet.
Der Überschuss in der Güterverkehrsbilanz weitete sich von 18,1 auf 20,7 Milliarden Euro aus, weil die Güterausfuhren von 154,3 auf 167,6 Milliarden Euro kräftig zunahmen, während die Einfuhren etwas schwächer von 136,3 auf 146,9 Milliarden Euro stiegen.
Der positive Saldo in der Dienstleistungsbilanz kletterte von 7,5 auf 10,4 Milliarden Euro. In der Einkommensbilanz stand ein Überschuss von 7,6 (Vormonat: 7,7) Milliarden Euro zu Buche und in der Übertragungsbilanz ein Defizit von 8,7 (minus 10,4) Milliarden Euro.
Ohne Saisonbereinigung sprang der Leistungsbilanzüberschuss im September von 17,4 auf 31,0 Milliarden Euro in die Höhe. Über Direkt- und Portfolio-Investitionen flossen netto 57,3 Milliarden Euro in den Euroraum. Im August waren es nur 7,1 Milliarden Euro gewesen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2014 05:54 ET (10:54 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.