Von Andreas Plecko
Die deutsche Wirtschaft hat im November weiter an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 50,0 Zähler von 51,4 im Vormonat, wie der Datendienstleister Markit Economics im Rahmen der ersten Veröffentlichung mitteilte. Das Konjunkturbarometer notiert damit exakt auf der Marke, ab der gerade noch Wachstum signalisiert wird. Volkswirte hatten dagegen einen kleinen Indexanstieg auf 51,5 prognostiziert.
"Hauptverantwortlich für die Abkühlung war den Umfrageteilnehmern zufolge der Mangel an Neu- und Folgeaufträgen", erklärte das Institut.
Der Index für den Servicesektor sank auf 52,1 Punkte von 54,4 im Vormonat. Auch hier hatten Ökonomen einen kleinen Anstieg auf 54,5 erwartet. Die Ergebnisse basieren auf der monatlichen Befragung von rund 1.000 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus Industrie und Dienstleistung in Deutschland.
Der Sammelindex, der auf dem Produktionsindex für das verarbeitende Gewerbe und dem Index des Dienstleistungsbereichs basiert, sank auf 52,1 Zähler von 53,9 im Vormonat.
"Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im November das schwächste Wirtschaftswachstum seit 16 Monaten", sagte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike. "Zu schaffen macht den Unternehmen die wirtschaftliche Unsicherheit und die gesunkene Nachfrage vom In- und Ausland gleichermaßen."
Anlass zur Besorgnis gebe vor allem die Kombination aus schwachem Wirtschaftswachstum, anhaltenden Überkapazitäten und dem Mangel an Neuaufträgen, fügte der Experte hinzu.
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November 20, 2014 03:42 ET (08:42 GMT)
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