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MÄRKTE EUROPA/Börsen feiern superlockere Notenbanken

Von Benjamin Krieger

Die Notenbanken Chinas und der Eurozone haben am Freitag an den Börsen rund um den Globus ein Kursfeuerwerk ausgelöst. EZB-Präsident Mario Draghi zeigte sich entschlossen, die Geldpolitik wenn nötig noch mehr zu lockern und die Notenbank Chinas hat überraschend die Leitzinsen gesenkt. Das nahmen Investoren als Steilvorlage und kauften weltweit Aktien auf breiter Front.

Der DAX kletterte um 2,6 Prozent auf 9.733 Punkte und liegt mit Blick auf die Performance in diesem Jahr dank dieser Hausse wieder leicht im Plus. Es war der größte Tagesgewinn seit Mitte Oktober. Der Euro-Stoxx-50 zog um 3 Prozent auf 3.194 Zähler an. Unter Europas Blue-Chips fanden sich so gut wie keine Kursverlierer. Konjunkturabhängige Titel und Sektoren wie Automobilbau, Öl und Gas sowie der Bausektor stiegen überdurchschnittlich stark.

Die Europäische Zentralbank ist nach den Worten ihres Präsidenten Mario Draghi entschlossen, ihre Geldpolitik weiter zu lockern, wenn das erforderlich sein sollte. "Wir werden tun, was notwendig ist, um Inflation und Inflationserwartungen schnellstmöglich anzuheben", sagte der EZB-Präsident auf einer Veranstaltung in Frankfurt. "Das war ein klarer Hinweis auf den Kauf von Staatsanleihen", kommentierte die Societe Generale.

Draghis lockere geldpolitische Haltung ist an den Finanzmärkten hinlänglich bekannt. Eine echte Überraschung war jedoch die Zinssenkung der chinesischen Notenbank. Diese senkte am Vormittag sowohl die Zinssätze für die Einlagen der Banken als auch die für Ausleihungen. Daraufhin bauten die Aktienkurse die Gewinne aus. "Das wollten die Bullen am Markt hören in ihrer Jahresendrally", sagte ein Frankfurter Aktienhändler.

Größter Profiteur des Rückenwinds von den Notenbanken war die Anlageklasse Rohstoffe. Der Stoxx-600-Rohstoffsektor sprang in nur 10 Handelsminuten nach der Zinssenkung in China um 3 Prozent nach oben. Zum Handelsende lag er sogar mit fast 6 Prozent im Plus. Die in London gelisteten Bergwerkskonzerne Rio Tinto, Anglo American, Glencore-Xstrata und BHP Billiton stiegen um 4 bis 7 Prozent. Die Stahlwerte ThyssenKrupp und ArcelorMittal verteuerten sich ebenfalls um 3,5 bzw. 6,3 Prozent.

Auch die Preise für Kupfer und Rohöl legten an den Warenterminbörsen in London und Chicago zu. Müssen Banken weniger Geld bei Chinas Notenbank hinterlegen, können sie mehr Kredite vergeben. Das wiederum stützt die Konjunktur und damit die stark zyklischen Unternehmen und Branchen. Niedrigere Ausleihzinsen sollen ebenfalls stimulierend auf die Konjunktur wirken.

"Unserer Meinung nach sind die Zinssenkungen auch als Chinas Beitrag zum Versprechen der G20 vom letzten Wochenende anzusehen, das Wachstum der Weltwirtschaft zu fördern", sagte Simon Quijano-Evans von der Commerzbank. An den Devisenmärkten verteuerten sich die Währungen der Rohstoff produzierenden Staaten wie Australien, Kanada und Südafrika.

Leidtragender der Aussagen Mario Draghis war der Euro. Zum US-Dollar fiel die Gemeinschaftswährung um eineinhalb US-Cent und rutschte im späten Handel unter 1,24. Auch zum Yen und zum Pfund Sterling wertete der Euro stark ab. "Die Aussagen von Draghi deuten extrem auf geldpolitische Lockerungen hin", sagte Steven Englander, Chef des Devisenhandels bei der Citigroup.

Schwemmt die EZB die Finanzmärkte mit Euro, gerät dieser unter Druck. Und weil an den Märkten die Erwartungen gehandelt werden, wird der Euro schon verkauft, bevor die EZB mit den Anleihenkäufen überhaupt beginnt.

Bundesanleihen zählten dagegen wie die Aktienmärkte zu den Gewinnern der anstehenden Käufe von Staatsanleihen durch die EZB. Diese will ihre Bilanz immerhin um rund eine Billion Euro ausweiten. Einen Großteil dieser Summe dürfte in Staatspapiere fließen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die sich gegenläufig zum Kurs bewegt, fiel von 0,81 auf 0,77 Prozent.

An den Aktienmärkten waren auch Technologiewerte gesucht, der Sektor stieg um 2,1 Prozent. Rückenwind erhielt er von Intel, der Branchenriese will den Umsatz steigern und die Dividende erhöhen. Der Versorgersektor legte 2,8 Prozent zu und profitierte von Hochstufungen von E.ON und RWE durch die UBS. E.ON gewannen 3,8 Prozent hinzu und RWE 3,5 Prozent.

In Madrid stiegen Papiere des Versorgers Endesa um 6,5 Prozent. Der italienische Großaktionär Enel hatte sein Endesa-Aktienpaket von 22 Prozent komplett verkauft und dafür 3,1 Milliarden Euro erhalten. Damit ist dieser potenzielle Verkaufsdruck auf die Endesa-Aktie ausgeräumt. Enel stiegen um 4,4 Prozent.

Zu den wenigen Verlierern zählten Volvo mit einem Minus von 1,5 Prozent. Die Schweden werden in der Sparte Baumaschinen im vierten Quartal Rückstellungen von 650 Millionen Kronen buchen, umgerechnet rund 70,3 Millionen Euro. Das soll Kreditverluste in China decken.

Europäische Schlussstände von Freitag, den 21. November 2014:

=== 
Index                      Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
                              stand      absolut          in %         seit 
                                                               Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              3.194,47       +92,26         +3,0%        +2,7% 
Stoxx-50                   3.070,64       +65,97         +2,2%        +5,2% 
Stoxx-600                    345,37        +7,09         +2,1%        +5,2% 
XETRA-DAX                  9.732,55      +248,58         +2,6%        +1,9% 
FTSE-100 London            6.750,76       +71,86         +1,1%        +0,0% 
CAC-40 Paris               4.347,23      +113,02         +2,7%        +1,2% 
AEX Amsterdam                423,46        +6,65         +1,6%        +5,4% 
ATHEX-20 Athen               322,81       +12,61         +4,1%       -16,1% 
BEL-20 Brüssel             3.235,23       +41,99         +1,3%       +10,7% 
BUX Budapest              17.445,12       -59,26         -0,3%        -6,0% 
OMXH-25 Helsinki           3.023,96       +80,68         +2,7%        +6,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul     102.879,44      +997,54         +1,0%       +24,8% 
OMXC-20 Kopenhagen           751,71        +7,73         +1,0%       +22,1% 
PSI 20 Lissabon            5.194,38      +128,60         +2,5%       -18,8% 
IBEX-35 Madrid            10.520,80      +311,60         +3,1%        +6,1% 
FTSE-MIB Mailand          19.954,51      +745,29         +3,9%        +5,2% 
RTS Moskau                 1.058,80       +18,44         +1,8%       -26,6% 
OBX Oslo                     555,27        +5,74         +1,0%       +10,3% 
PX Prag                      980,19        +8,95         +0,9%        -0,9% 
OMXS-30 Stockholm          1.447,53       +23,82         +1,7%        +8,6% 
WIG-20 Warschau            2.418,26       +21,74         +0,9%        +0,7% 
ATX Wien                   2.277,64       +63,13         +2,9%       -10,6% 
SMI Zürich                 9.080,55       +90,61         +1,0%       +10,7% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Fr, 8.10 Uhr  Do, 17.40 Uhr 
EUR/USD   1,2394  -1,20%        1,2544         1,2531 
EUR/JPY   145,86  -1,23%        147,68         148,03 
EUR/CHF   1,2019  -0,01%        1,2020         1,2018 
USD/JPY   117,67  -0,06%        117,74         118,11 
GBP/USD   1,5673  -0,06%        1,5682         1,5688 
=== 

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 21, 2014 12:18 ET (17:18 GMT)

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.

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