Liebe Leserin, lieber Leser,
zunächst ein Hinweis: Erfreulicherweise werden die "Klartext-Beiträge" ab sofort auch bei www.finanznachrichten.de (gute Seite!) eingelesen.
einen höchst interessanten Hinweis erhielt ich gestern von einem "Klartext"-Leser (danke, lieber Lothar W.!)
Und zwar vermeldete die niederländische Zentralbank am 21. November, dass sie einen bedeutenden Teil ihrer Goldreserven aus den USA zurückgeholt hat. Zuvor waren demnach 51% der niederländischen Goldreserven in den USA gelagert - danach nur noch 31%.
Quelle: Niederländische Zentralbank, Pressemitteilung vom 21.11.2014
Da die Niederländer insgesamt laut eigenen Angaben Goldreserven von rund 612 Tonnen haben, geht es beim aus den USA zurückgeholten Gold um rund 122 Tonnen. Marktwert rund 4 Mrd. Euro.
Goldbarren
Quelle: Wikipedia
In der Begründung der Zentralbank hieß es explizit, dass dies einen positiven Effekt auf die öffentliche Meinung haben dürfte ("this may also have a positive effect on public confidence"). Da kann ich der niederländischen Zentralbank nur applaudieren!
Erinnern Sie sich hingegen an den Eiertanz, den die Deutsche Bundesbank um die deutschen Goldreserven in den USA veranstaltet?
Nachdem sogar der Bundesrechnungshof eine Inventur der deutschen Goldbestände in den USA gefordert hatte und mehrere Bundestagsabgeordnete unangenehme Fragen zu stellen begannen, hatte die Bundesbank mitgeteilt, einen Teil ihrer Goldreserven aus den USA zurückholen zu wollen.
Doch was war das? Im gesamten Jahr 2013 schaffte die Bundesbank es, gerade einmal 5 Tonnen Gold aus den USA zurückzuholen!
Angeblich gab es logistische Probleme. Ich hatte dazu mehrfach berichtet - siehe die Klartext-Ausgabe vom 14. Oktober - und war auch vom russischen Staatsfernsehen interviewt worden.
Das Interview von mir im russischen TV1 finden Sie auch bei Youtube:
Link auf YouTube
Ab ca. 4:25 min. beginnt das entsprechende Thema.
Zur besten Sendezeit beim russischen Sender 1TV. Quelle: Autor
Falls es laut Aussagen der Bundesbank wirklich "logistische Probleme" gab - könnten unsere Freunde, die Niederländer, nicht behilflich sein? Die haben es gerade geschafft, rund 122 Tonnen aus den USA zurückzuholen. Wie gesagt: Die Bundesbank schaffte in einem Jahr 5 Tonnen.
Wenn die Bundesbank dieses Jahr wieder mitteilen lässt, dass es logistische Probleme bei der Rückführung der deutschen Goldreserven aus den USA gab...
...dann, ja was dann? Bleibt mehr als ein bitteres Lachen?
Und hier noch das Zitat zum Tag:
"Gold führt in der Sippe zu Zwietracht und Hader".
- Altnorwegische Aussage
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel