Von Andreas Plecko
Der Preisauftrieb im Euroraum ist im November wieder zurückgegangen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt nur noch 0,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Die Inflationsrate sank damit wieder auf das Fünfjahrestief, das bereits im September markiert wurde. Im Oktober hatten die Verbraucherpreise eine leichte Gegenbewegung erlebt, die Inflationsrate war auf 0,4 Prozent gestiegen.
Der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihren Kampf gegen Deflationsgefahren zu forcieren, bleibt damit hoch. Die nächste Ratssitzung der EZB findet am Donnerstag nächster Woche statt. Einige Experten halten es für möglich, dass die EZB den breit angelegten Kauf von Staatsanleihen ankündigt.
Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation auf Basis der Verbraucherpreise von knapp 2 Prozent an, was auch als Sicherheitspuffer gegen eine Deflation gedacht ist. In den letzten Tagen haben sich die Hinweise verdichtet, dass die Führungsriege der EZB rund um Präsident Mario Draghi zusätzliche Maßnahmen erwägt, um der Wirtschaft stärker in Schwung zu bringen und die extrem niedrige Inflation anzuheizen.
Wie Eurostat weiter berichtete, verharrte die Kernteuerungsrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) im November bei 0,7 Prozent, was den Prognosen von Ökonomen entsprach.
Die Preise für Energie setzten ihre Talfahrt fort: Energie verbilligte sich um 2,5 Prozent im Jahresvergleich. Im Oktober hatte der Rückgang 2,0 Prozent betragen. Für Lebensmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher wie im Vormonat 0,5 Prozent mehr berappen. Die Preise für Dienstleistungen zogen um 1,1 Prozent an, nach 1,2 Prozent im Vormonat.
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November 28, 2014 05:00 ET (10:00 GMT)
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