Von Robert Wall
LONDON--Der US-Flugzeugbauer Boeing rechnet mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Finanzierungslösungen für den Kauf neuer Flugzeuge. Nächstes Jahr würden Finanzierungen im Umfang von 124 Milliarden US-Dollar benötigt, um den geplanten Kauf von mehr als 1.300 Maschinen bezahlen zu können, sagte der Vizepräsident des Finanzierungsarms des Konzerns, Tim Myers. Der Manager rechnet damit, dass die Nachfrage weiter steigen und im Jahr 2019 ein Volumen von 156 Milliarden Dollar erreichen wird.
Der Flugzeugmarkt boomt. Die beiden größten Hersteller Boeing und der europäische Rivale Airbus haben dieses Jahr bereits 1.200 Flugzeuge gebaut. Die Finanzierung der Maschinen werde weltweit angeboten. Führend sei hier China, gefolgt von Deutschland und Japan. US-Kreditgeber für Flugzeuge würden 2015 auf einen Marktanteil von 9 Prozent kommen. Laut Boeing dürften kommendes Jahr die Kapitalmärkte die Banken als die größten Kreditgeber für den Flugzeugkauf ablösen.
Nicht immer ist der Flugzeugkauf aber leicht finanziert. Myers berichtet, Boeing plane kommendes Jahr die Lieferung von Maschinen nach Russland für 2 Milliarden Dollar. Wegen der Ukraine-Krise und den Sanktionen gegen Russland hätten lokal tätige Banken aber nur eingeschränkten Zugang zu Kapital. Boeing arbeite deshalb mit Akteuren in China und dem Nahen Osten zusammen, um die Finanzierung der geplanten Flugzeuglieferungen sicherzustellen.
Der Preisverfall beim Öl habe bislang kaum Auswirkungen auf das Orderverhalten der Kunden gehabt. Selbst wenn der Ölpreis niedrig bleibe, werde das keine großen Folgen für die Auslieferungspläne haben, sagte Myers. In der Vergangenheit hatten die Fluggesellschaften vermehrt neue, kerosinsparende Maschinen bestellt, um die Spritschlucker in ihrer Flotte zu ersetzen.
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December 09, 2014 07:56 ET (12:56 GMT)
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