Ein Abschied mit Ansage, in Raten und mit viel Theaterdonner: Nach fast 34 Jahren wird also mit "Wetten, dass. . ?" am heutigen Samstag das letzte große Lagerfeuer der deutschen Fernsehfamilie endgültig ausgetreten. Glaubt man den Umfragen, dann herrscht in kaum einem Wohnzimmer hierzulande tiefe Trauer; die Österreicher sollen dagegen etwas wehmütiger sein.
Viel ist in den letzten Jahren schief gelaufen. Hausgemachte Fehler, unvorhersehbare Pannen und ein dramatischer Unfall. Vor allem aber haben die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr gestimmt. Dies wurde redaktionell zu spät erkannt, man wollte es vielleicht auch gar nicht erkennen. Die Medienkarawane der Unterhaltung ist jedenfalls längst auf anderen Routen unterwegs, und "Wetten, dass. . ?" ist einfach in der Fernsehwüste stehen geblieben. Dort gibt es keine Kurzweil-Oase, kein Ideen-Wasser, kein Programm-Überleben - trotz eines millionenschweren Konzept-Budgets auf Kosten der Gebührenzahler.
Vielleicht wird es eines Tages wieder einmal so etwas wie "Wetten, dass. . ?" geben, jetzt aber herrscht erst einmal Erleichterung, dass ein Schlussstrich gezogen wird. Bislang hat die krampfhafte Suche nach einem Nachfolge-Modell noch nichts gebracht. Vielleicht ist das zur Zeit überhaupt das bestmögliche Ergebnis.
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