Bielefeld (ots) - Wer ernsthaft fordert, muslimische Lieder in Weihnachtsgottesdiensten zu singen, braucht sich nicht zu wundern, dass die wirre »Pegida«-Schar immer mehr Zulauf erhält. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. So auch hier. Niemandem ist mit sentimentaler Harmonieduseligkeit geholfen. In einer Demokratie gilt es, Unterschiede zu benennen und zuzulassen. Zwischen Christen und Muslimen, Juden und Atheisten. Man muss nicht gemeinsam singen, um sich gegenseitig zu respektieren. Dass die Politik auf den Vorschlag - von der Deutschen liebstem Boulevardblatt aufmerksamkeitsheischend in die Welt gesetzt - reagiert, ist bezeichnend. Denn wenn es um das Thema Islam geht, ist das Erregungspotenzial besonders hoch. Jede Partei meint, sich reflexartig äußern zu müssen, um ihre Klientel zu bedienen. Der dringend notwendige Dialog der Religionen hat Besseres verdient.
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