Mainz (ots) - Rund 900000 Arbeitslose über 50 Jahre freuen sich auf den prognostizierten Fachkräftemangel, dann müssen die Unternehmen endlich die Qualifikationen der Älteren anerkennen und sie einstellen. Zumindest entsteht dieser Eindruck bei Aussagen der Experten, die den Fachkräftemangel seit Jahren erwarten, befürchten, herbeischreiben. Doch auf was freut sich die Gruppe der Älteren, die keine Qualifikationen vorzuweisen hat? Bis zum Jahr 2020 soll laut Institut der Deutschen Wirtschaft eine Lücke von 1,3 Millionen Fachkräften entstehen. Eine Chance für viele ältere Arbeitssuchende, die neben Frauen und Migranten, die entstehenden Lücken füllen sollen. Auch bei manchen Experten klingt es bereits nach Vorfreude, so als sei der Fachkräftemangel ein arbeitsmarktpolitisches Instrument. Wenn es zu wenig Nachwuchstalente gibt, dann müssen die Unternehmen die qualifizierten älteren Arbeitssuchenden doch beschäftigen, lautet die Hoffnung. Doch ein Mangel wird auch in Zukunft nur an Fachkräften bestehen - nicht an Ungelernten. Die Arbeitsagentur empfiehlt diesen, es in der Logistikbranche und in der Gastronomie zu versuchen. Auch ohne Schulabschluss können dort Paletten geschleppt, Kisten gestemmt und Töpfe geschrubbt werden. Diese Tätigkeiten verlangen meist nur eine Qualifikation - körperliche Kraft. Die lässt ohne Zweifel im Alter nach und lässt sich nicht mit Berufserfahrung kompensieren. Mit dem Einsetzen des real existierenden Fachkräftemangels droht die Gruppe der älteren und unqualifizierten Arbeitssuchenden deshalb weiter abgehängt zu werden.
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