Bielefeld (ots) - Wenn es auf Macht ankommt, dann ziehen die Wähler den knallharten Macher dem weiblichen Charme vor. So könnte man das Ergebnis des "Bayern-Trends" auch interpretieren, wonach unter den Seehofer-Nachfolgekandidaten Finanzminister Markus Söder eindeutig vor Wirtschaftsministerin Ilse Aigner liegt. Söder ist ständig präsent, vermittelt Kompetenz und Tatkraft und sendet Bilder und Formulierungen aus, die verstanden werden. Das bringt Punkte. Dazu kommt, dass der Bayer schon immer Persönlichkeiten geschätzt hat, die ein bisserl "aufmüpfig" waren. Doch die Umfrage ist nicht mehr als eine Momentaufnahme. Zu denken gibt allerdings der erhebliche Vorsprung, den sich Söder herausgearbeitet hat und der auch nach Abzug demoskopischer Ungenauigkeiten nicht wegzudiskutieren ist. Wenn die anderen Kronprinzen - eingeschlossen Innenminister Joachim Herrmann - in den noch verbleibenden etwa zwei Jahren nicht noch eine überragende Performance hinlegen und Söder nicht über irgendeine Schmutzelei stolpert, dann kommt der nächste bayerische Ministerpräsident aus Nürnberg.
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