Die Parlamentswahl in Griechenland sollte ein Befreiungsschlag werden - nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch. Beides dürfte nicht gelingen.
Eines muss man Tsipras und Syriza lassen: sie haben in Rekordzeit einen Koalitionspartner aufgetrieben und eine Regierung gebildet. In den meisten Ländern dauert das Wochen und Monate, in manchen sogar Jahre (Belgien). Interessanterweise geht es Ländern, in denen wenig regiert wird, meist gar nicht so schlecht. Für Griechenland dürfte die Abwesenheit einer aktiven Politik allerdings keine Option sein. Die Probleme sind groß genug und die Zeit drängt.
Theoretisch muss mit der Troika bis Ende Februar eine Einigung gefunden werden. Dann läuft das Rettungsprogramm aus. Bis dahin alle Bedingungen neu zu verhandeln ist wohl zu ambitioniert. Der Troika dürfte dennoch daran gelegen sein bis Ende Februar einen Kompromiss zu finden. Tsipras hat bereits angekündigt, dass er Griechenland weder außerhalb der Eurozone sieht noch einen Staatsbankrott riskieren will. Genau das würde aber passieren, wenn man sich nicht irgendwie einigt. Griechenland muss im März 4,5 Mrd. an Schulden zurückzahlen. Später im Jahr folgen noch einmal knapp 10 Mrd. Das kann das Land kaum ohne Hilfe bewältigen. Die Troika sitzt damit vermutlich am längeren Hebel.
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