
Den Anfang macht der "Höhner"-Frontmann Henning Krautmacher. Seine Dinner-Vorbereitungen trifft der bekannte Sänger - wie könnte es anders sein - in einem Karnevalsgeschäft. Zum Menü lädt er stilecht in den "Höhnerstall", das eigene Brauhaus der Band. "Hier gibt es unzählige Ausstellungsstücke aus der 43-jährigen Bandgeschichte", erklärt Henning Krautmacher stolz. Für seinen Dinnerabend setzt er auf ein echt kölsches Menü: Serviert werden "Drei Mol Kölle Ahoi", "Kölsche Fiesta" und "Et jitt kei' Wood, dat sage künnt, wat ich föhl, wenn ich an Pitter denk". Das Besondere: Die Titel der Speisen entstammen alle den Liedern seiner Mitstreiter - und die rätseln, was sich hinter den Namen verbergen könnte. Gibt es als Hauptspeise etwa "einen Mettigel, in den alle einmal reingreifen dürfen?", fragt sich Oliver Niesen. Henning Krautmacher will mit seinem Abend die Messlatte für die Dinner-Woche hochlegen: "Ich bin der Sohn eines gelernten Bäckers, Konditors und Kochs. Mit zehn Jahren durfte ich schon das Weihnachtsessen vorbereiten", erzählt er stolz. Ob das seine Gäste herausschmecken werden? Am Abend mit von der Partie sind auch die Bandkollegen des Sängers. Ein besonderes Highlight: Sie geben zusammen mit der "Jungen Sinfonie Köln" ein Ständchen, das Oliver Niesen sogar zu Tränen rührt. Frank Reudenbach fasst den Abend beeindruckt so zusammen: "Das wird schwer zu toppen!"
Am zweiten Dinner-Tag möchte der Kölner "Cat Ballou"-Sänger Oliver Niesen beweisen, dass auch er einen perfekten Dinner-Abend gestalten kann. Dieser findet bei Olivers Cousin Kevin, dem Bassisten der Band, statt. "Meine Bude ist zu klein, mein Herd ist kaputt und ich habe keinen Ofen", erklärt der Frontmann. Das klingt nach nicht viel Koch-Erfahrung, könnte man annehmen. Ob sich das in seinem Menü aus Mercimek, "Das, was Oli halt so kann und mag!" und Nusskuchen mit Fruchtsoße widerspiegeln wird? Tisch und Sitzkissen hat die Nachbarin für den Abend gesponsert - Damit dieser ein Erfolg wird, hilft die gesamte Band bei den Vorbereitungen. "Die Vorspeise fand ich sehr, sehr interessant", resümiert Henning Krautmacher nach dem ersten Gang. Doch dann passiert dem Gastgeber eine große Panne: Die Hauptspeise ist bereits im Ofen, aber nur das Licht ist an. Temperatur? Vergessen! Frank Reudenbach wird ungeduldig: "Hat die Birne wenigstens 5.000 Watt?". Gut, dass Oliver Niesen für diesen Fall bereits vorgesorgt hat. Um die Wartezeit zu überbrücken, fordert er seine Gäste auf, gemeinsam ein Dinner-Lied zu komponieren. Nach einer Jam-Session mit "Cat Ballou"-Bassist Kevin steht das grobe Song-Gerüst. An den nächsten Dinner-Tagen soll die musikalische Eigenkomposition weiter reifen. Mit welchen Eindrücken gehen die närrischen Sänger nach Speis, Trank und Gesang nach Hause? "Sehr gemütlich war es - und das Essen war lecker", zieht Bastian Campmann das Fazit.
Den dritten Dinner-Tag verbringen die Karneval-Profis im rheinisch-bergischen Kürten bei "Klüngelköpp"-Frontmann Frank Reudenbach. Für seinen Abend hat er sich viel vorgenommen, eine gedankliche Stütze ist ihm da seine Frau Kirstin. Der Gastgeber ist ein attraktiver Mann, daher hat Henning Krautmacher große Erwartungen an dessen bessere Hälfte: "Ich erwarte, dass dieser Mann 'nen super Schuss als Frau hat!" Im Vordergrund steht an diesem Abend aber natürlich das Menü des Sängers. Bei dessen Kreation greifen ihm seine Bandkollegen unter die Arme. Er tischt seinen Dinner-Konkurrenten "Rote Linsensuppe mit frischer Lachseinlage", "Rinderfilet mit Portweinsauce und Balsamico-Drillingen an frischem Gemüse" und "Sahnecreme auf Amarettokirschen mit Mandelhaube" auf. Beim Kochen denken die Männer kritisch über ihre Band-Karriere nach, denn das Geschäft mit dem Karneval ist hart und verlangt viel Energie ab. "In der Anfangszeit von 'Klüngelköpp' gab es auch Momente, in denen es nicht so prickelnd war - da muss man einfach durch!", weiß Frank Reudenbach. Doch schnell sind die Gedanken rund um das Geschäft vergessen, denn die Gäste wollen bewirtet werden. Und die werden stilecht vorab mit einer musikalischen Einlage der Band eingestimmt. Nach der leckeren Vorspeise basteln die jecken Sänger weiter an ihrem Song vom Vortag, sogar beim Verspeisen des Hauptgangs lässt sie das Lied nicht los. Hat denn vor lauter Kreativität überhaupt jemand auf das Gericht geachtet?
Am letzten Dinner-Tag will "Kasalla"-Frontmann Bastian Campmann seinen Mitstreitern beweisen, dass auch er das Zeug zum perfekten Gastgeber hat. Diniert wird in der Kölner Wohnung von Bandkollege "Ena". Frank Reudenbach freut sich auf das finale Menü: "Ich glaube, dass er uns heute zeigt, wo der Hammer hängt". Doch schon das gemeinsame Einkaufen mit den Bandmitgliedern von "Kasalla" stellt die Jungs vor eine schwere logistische Aufgabe - wie da wohl der weitere Abend verlaufen wird? Auf die Gäste warten "Kleine Köstlichkeiten aus unserer Stadt", "Rievkooche" mit Fleisch und "Appeltaat" mit einem Kürbiskern-Parfait. Wenn es um neue Songs geht, ist die Aufteilung in der Band ganz klar verteilt. Frontmann Bastian Campmann erklärt: "Jeder bringt das ein, was er kann: Flo und ich kümmern uns meistens um den Text und die Studierten um das Musikalische!" Ob eine Arbeitsteilung auch in der Küche fruchtet? Sieht erstmal nicht danach aus: Die einen trommeln herum, die anderen werkeln am Herd und dann bleibt auch noch der komplette Kuchenteig auf dem Tisch kleben! Am Abend merkt Henning Krautmacher sofort: "Er sieht hektisch aus! Aber das ist ein Zeichen von Respekt, dass er das auch ernst nimmt!" Ob er mit dieser Einschätzung Recht behalten wird? Nach dem letzten Gang fühlt sich die Truppe zumindest traurig wie an Aschermittwoch - schließlich ist der ganze Zauber nun vorbei. Doch zum Glück bleibt ihnen das selbst komponierte Lied. Ob das wohl hinwegtrösten kann und der nächste Karneval-Kracher wird? Und es bleibt ja noch die Frage: Welcher der jecken Sänger darf am Ende die Gewinnsumme von 5.000 Euro spenden?
Die vier Karneval-Musiker und ihre Menüs im Überblick:
Henning Krautmacher (57), Frontmann der "Höhner" Aperitif: "Kölle" (Kölsch & Bitter Lemon) Amuse Geule: LSD (Leberkäse mit Senf als Dom) Vorspeise: "Drei Mol Kölle Ahoi" (Entenbrust mit Stampes und Sprüütcher) Hauptspeise: "Kölsche Fiesta" (Paprika- und Kartoffel-Rahm-Suppe, dazu ein "Dom-Brütche") Nachspeise: "Et jitt kei' Wood, dat sage künnt, wat ich föhl, wenn ich an Pitter denk" (Gelber Wackelpeter mit Sahnehäubchen)
Henning Krautmacher wurde 1957 in Leverkusen-Schlebusch geboren. Der Rheinländer ist ausgebildeter Schauwerbegestalter und arbeitete als Journalist und Redaktionsleiter bei einer Leverkusener Zeitung. In den 1980ern trat er mit verschiedenen Bands auf, bevor er 1986 schließlich Sänger und Frontmann bei den Höhnern wurde. Die Kölner Musikgruppe wurde 1972 als "De Höhner" (rheinländisch für "Die Hühner") gegründet und schaffte in den 80er Jahren ihren Durchbruch. Seitdem ist die Band nicht mehr aus dem Kölner Karneval wegzudenken und ist seit 15 Jahren bundesweit unterwegs. Zu ihren bekanntesten Liedern zählen u.a. die Gassenhauer "Die Karawane zieht weiter" und "Jetzt geht's los" sowie das auch überregional bekannte "Viva Colonia" und der Song zur Handball-WM 2007 "Wenn nicht jetzt, wann dann?". Ihr aktuelles Album "Mach laut" und die dazugehörige Single "Zo dir? Oder zo mir?" erschienen 2014.
Oliver Niesen (29), Frontmann von "Cat Ballou" Aperitif: Margarita & Gin Tonic Vorspeise: Mercimek Hauptspeise: Das, was Oli halt so kann und mag Nachspeise: Nusskuchen mit Fruchtsoße
Oliver Niesen erblickte 1985 in Bergisch Gladbach das Licht der Welt. Der gelernte Physiotherapeut ist Sänger und Gitarrist der Kölsch-Rock-Pop-Band Cat Ballou. Die Musiker kennen sich schon aus der frühen Schulzeit und gründeten 1999 in Bergisch Gladbach die Band, benannt nach dem gleichnamigen Spielfilm. Ihren ersten großen Erfolg hatte das Quartett 2010 als Sieger des Bandwettbewerbs "Köln rockt". Im Herbst 2011 schrieben sie mit "Et jitt kei Wood" (Es gibt kein Wort) eine Hymne an die Stadt Köln, mit der sie im Endspurt des Karnevals Anfang 2013 den Wettbewerb "Loss mer singe" gegen Kasalla und Brings gewannen. Anschließend schaffte es das Lied auf Platz 29 der deutschen Singlecharts. Ihre neueste Single "Die Stääne stonn joot" stammt aus dem aktuellen Live-Album "Lokalpatrioten" (2014).
Frank Reudenbach, Frontmann von "Klüngelköpp" Aperitif: Wodka-Cocktail mit Beta Carotin & Vitamin C Vorspeise: Rote Linsensuppe mit frischer Lachseinlage Hauptspeise: Rinderfilet mit Portweinsauce und Balsamico-Drillingen an frischem Gemüse Nachspeise: Sahnecreme auf Amarettokirschen mit Mandelhaube
Frank Reudenbach ist schon seit über 30 Jahren als professioneller Musiker tätig und arbeitete bereits mit internationalen Stars wie Howard Carpendale, Gloria Gaynor, Jennifer Rush oder Chris de Burgh auf der Bühne zusammen. Seit 2010 ist der Sänger mit der unverwechselbaren Stimme Frontmann der Kölner Mundart-Band Klüngelköpp, die 2003 gegründet wurde. Bekannt wurde die Musikgruppe 2007 durch ihren Hit "Kölsche Nächte". Darauf folgten weitere Karnevalshits wie "Stääne" und "Jedäuf met 4711", mit denen die Gruppe jeweils die renommierte Karnevalshitparade Top Jeck gewinnen konnte. Spätestens seit dem Gewinn des Publikumspreises "Närrischer Oscar" als beste Band der Session 2014 zählen die Klüngelköpp zu den absoluten Top-Bands des Kölner Karnevals.
Bastian Campmann (37), Frontmann von "Kasalla" Aperitif: "Flölsch" (Kölsch mit einem darin versenkten Waldmeister-Likör) Vorspeise: "Kleine Köstlichkeiten aus unserer Stadt" Hauptspeise: "Rievkooche" mit Fleisch Nachspeise: "Appeltaat" mit einem Kürbiskern-Parfait
Bastian Campmann wurde 1977 in Köln geboren und ist gelernter Journalist. 2011 gründete der Sänger mit Gitarrist und Songwriter Flo Peil die Kölner Mundart-Band Kasalla (rheinländisch für "Ärger", "Krawall"). Im Januar 2012 wurde mit "Et jitt Kasalla" die erste CD veröffentlicht. Die darauf zu findende Single "Pirate" war einer der meistgespielten Songs der Karnevalssession 2011/2012 und gewann die "Loss mer singe"-Tour. 2012 erschien das zweite Album der Band "Immer en Bewäjung", welches wie schon der Erstling positive Kritiken erhielt. Auch außerhalb des Karnevals ist Kasalla erfolgreich: Im Mai 2013 war die Band als erste Kölner Mundartband zu Gast in der NDR-Late-Night-Show "Inas Nacht" und spielte 2014 vor über 12.000 Fans das erste eigene Open-Air-Konzert in Köln, das für eine DVD aufgezeichnet wurde. Darüber hinaus wurde Kasalla in demselben Jahr mit dem Deutschen Autorenpreis in der Kategorie "Mundart" in Berlin ausgezeichnet. Ihr neuestes Album erscheint Februar 2015 unter dem Titel "Us der Stadt met K".
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