Mainz (ots) - Seien wir tolerant, an so einem Tag, und zitieren eine (Über-)Lebensweisheit ausgerechnet aus Köln: "Et hätt noch emmer joot jejange." Trefflicher kann man auch in hiesigen Regionen nicht philosophieren: Es ist noch immer gut gegangen... Auch an diesem Rosenmontag, einem ganz schwierigen. Fastnacht, Karneval und Fasching sind nicht totzukriegen. Sie haben Kriege überdauert und andere Katastrophen. Narren sind nicht nur närrisch, sondern auch mutig. Das hat gerade der Rosenmontag 2015 bewiesen, ein ganz besonderer, wenige Wochen nach der Mordserie in Paris, zwei Tage nach den Morden von Kopenhagen, einen Tag nach der Absage des Karnevalszugs in Braunschweig. Mut, ja: Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Sie haben sich nicht einschüchtern lassen, die Narren auf der Straße und die Wagenbauer mit den Motiven um Charlie Hebdo und Islamismus. Ja, dem Mutigen gehört die Welt. Aber Mut darf nicht zu Übermut werden, und zum Prinzip "Mut" gehören die Prinzipien "Verantwortung" und "Klugheit" sinnvollerweise hinzu. Deshalb gehört den Mutigen auch weiterhin die Welt, sie brechen Lanzen und schlagen Breschen, aber manchmal hören sie klugerweise auch auf die, die sagen: Wir müssen gerade jetzt an diesem Ort an diesem Tag Gesundheit und Leben von Menschen schützen. "Wenn es nicht geht, dann geht es nicht", hat ein hoher Polizeiverantwortlicher dieser Tage gesagt. Deshalb war es eben gerade nicht feige in Braunschweig, den Zug abzusagen. Es ist ein irrsinnig schmaler Grat, aber das ist ja bei ganz vielen Dingen so im Leben, auch außerhalb der Fastnacht, es wird uns niemals erspart bleiben. Es werden unglückseligerweise auch manchmal Fehler passieren, bei solchen Gratwanderungen. "Das Leben ist lebensgefährlich und endet meist tödlich", würde man vielleicht in der Bütt sagen. Aber trotzdem ist es lebenswert.
Zweifeln jüdische Mitbürger?
Solidarität ist noch so ein überragend wichtiges Prinzip in schwierigen Situationen. Dass die Solidarität gerade mit jüdischen Mitbürgern zur Kernsubstanz des demokratischen Deutschland gehört, wird nicht nur an historischen Daten wie dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz deutlich, sondern gehört zum Lebensalltag. Ja, die Terrorgefahr betrifft auch und gerade jüdische Einrichtungen. Jedoch gibt es eigentlich keinen Anlass für Zweifel, wie sie in Erklärungen des Zentralrats der Juden anzuklingen scheinen, Zweifel daran, ob jüdische Einrichtungen ausreichend geschützt seien. Auch ist es sehr schmerzlich für das demokratische Deutschland, wenn israelische Politiker nun Juden zur Auswanderung nach Israel auffordern.
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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Karsten Gerber Newsmanager Telefon: 06131/485932 karstengerber@vrm.de
Zweifeln jüdische Mitbürger?
Solidarität ist noch so ein überragend wichtiges Prinzip in schwierigen Situationen. Dass die Solidarität gerade mit jüdischen Mitbürgern zur Kernsubstanz des demokratischen Deutschland gehört, wird nicht nur an historischen Daten wie dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz deutlich, sondern gehört zum Lebensalltag. Ja, die Terrorgefahr betrifft auch und gerade jüdische Einrichtungen. Jedoch gibt es eigentlich keinen Anlass für Zweifel, wie sie in Erklärungen des Zentralrats der Juden anzuklingen scheinen, Zweifel daran, ob jüdische Einrichtungen ausreichend geschützt seien. Auch ist es sehr schmerzlich für das demokratische Deutschland, wenn israelische Politiker nun Juden zur Auswanderung nach Israel auffordern.
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