Bielefeld (ots) - Krankschreiben in Eigenverantwortung für eine Woche? Zugegeben, meine erste Reaktion war ein mildes Lächeln. Doch im Gegensatz zu manchem Wichtigtuer-Vorstoß verdient die Idee einen Moment des Nachdenkens. Eine Woche mag lang erscheinen. Doch in der Regel schreibt ein Arzt einen Patienten, der nach zwei Tagen Ausfallzeit zu ihm kommt, für den Rest der Woche ohnehin krank. Allein schon, um sicherzugehen. Das Ergebnis: eine Woche Krankheitsausfall. Das gäbe es bei der Neuregelung auch, nur ohne Arztbesuch. Dass kranke Arbeitnehmer ihre Gesundheit gefährden und zu spät zum Arzt gehen, ist nicht mehr oder weniger gefährlich als der aktuelle Zustand, wo mancher am dritten Tag wieder arbeiten geht, anstatt sich auszukurieren. Die Gefahr des unberechtigten Krankfeierns bannt weder die neue noch die alte Regelung. Eine Erkrankung vorzutäuschen und sich ein Attest zu besorgen ist immer möglich. Fazit: Der neue Vorschlag muss ernsthaft geprüft werden. Eine Testphase von einem Jahr wäre der richtige Weg. Danach wüssten alle mehr: die Arbeitgeber, die Krankenkassen, die Ärzte und wir, die Patienten.
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