Von Andreas Kißler
BERLIN--Trotz steigender Immobilienpreise gibt es nach einer Analyse des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) kaum Hinweise auf eine deutschlandweite Preisblase bei Wohnungen und Wohnhäuser. "Eine darauf hindeutende explosive Preisentwicklung ist nur in einzelnen Regionen zu beobachten", erklärte das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut. "Es gibt derzeit kaum Anzeichen für eine deutschlandweite Immobilienpreisblase", lautet das Fazit der Ökonomen.
Das RWI nahm nach eigenen Angaben ein Immobilienpreis-Monitoring auf der Ebene von Arbeitsmarktregionen vor, das auf Daten des Portals "ImmobilienScout24" basiert. Das Ergebnis: Zwar seien die Preise für Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren deutschlandweit deutlich gestiegen, die Preissteigerungen seien aber sehr uneinheitlich über das Bundesgebiet verteilt.
Ähnlich wie in einer Analyse des vergangenen Jahres zeigten sich demnach nur in wenigen Regionen Hinweise auf stark steigende Immobilienpreise, die durch die Erwartung steigender Preise getrieben würden. So gebe es bei den Wohnungen in 11 von 128 Regionen Anzeichen für übersteigerte Preiserwartungen. In weiteren fünf lägen "schwache Hinweise" vor. Sehr ähnlich sehe es bei Wohnhäusern aus.
Nach den Erkenntnissen der Wirtschaftsforscher waren allerdings gegenüber dem Vorjahr andere Regionen betroffen. "So können nun keine deutlichen Anzeichen mehr für Preisübertreibungen in Bonn, München und Berlin gefunden werden", berichtete das Institut. Andererseits zeigten insbesondere die Immobilienmärkte in Köln und Frankfurt nun erste Anzeichen einer Überhitzung. Zum zweiten Mal in Folge hätten die Preise für Wohnungen in Braunschweig, Hannover, Stuttgart und Augsburg auf Übertreibungen hingewiesen.
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February 18, 2015 05:06 ET (10:06 GMT)
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