Die Deutsche Telekom
Die Aktie gab am Morgen kurz nach dem Handelsstart um rund 0,5 Prozent nach. Im bisherigen Jahresverlauf können sie die Aktionäre dennoch über ein Plus von rund einem Fünftel freuen, die T-Aktie ist damit einer der stärksten Dax-Werte. Am Markt werteten Händler die Zahlen zum abgelaufenen Jahr als gemischt - die mittelfristigen Ziele seien aber ermutigend.
WACHSTUM IN USA
Im vergangenen Jahr sorgte das Wachstum in den USA im Alleingang für ein Konzernumsatzplus von 4,2 Prozent auf 62,66 Milliarden Euro. Vor allem, weil die Telekom einen Mehrheitsanteil am Internetportal-Anbieter Scout24 verkaufte, verdreifachte sich der Konzerngewinn auf 2,92 Milliarden Euro. Im vierten Quartal fiel allerdings wie schon im Vorjahr ein Verlust an, weil Sonderausgaben für Personal und die Abschaltung alter Netze in den USA mit rund einer halben Milliarde Euro belasteten.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wuchs 2014 wegen der hohen
Rabatte für Neukunden der US-Mobilfunktochter T-Mobile US
'MASSIVE INVESTITIONEN'
Bis 2018 soll die Kennzahl aus eigener Kraft im Schnitt um zwei bis vier Prozent wachsen. "Mit massiven Investitionen treiben wir den Ausbau zum führenden europäischen Telekommunikationsanbieter voran", sagte Vorstandschef Tim Höttges. Der Erlös soll in den kommenden vier Jahren ohne Zu- und Verkäufe sowie ohne Wechselkurseffekte um durchschnittlich ein bis zwei Prozent zulegen. Ermutigt haben dürfte Höttges bei der Formulierung der langfristigen Umsatzziele auch, dass der Konzern in Deutschland im Schlussquartal im Jahresvergleich erstmals seit Bestehen der derzeitigen Konzernstruktur ein Wachstum vorweisen konnte. 2016 soll sich auch im Gesamtjahr der Erlös stabilisieren.
Am Wachstum sollen künftig die T-Aktionäre stärker beteiligt werden: Der Konzern schlägt für das vergangene Jahr zwar eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro je Aktie vor. Auf mittlere Sicht soll die Auszahlung aber gekoppelt an den freien Bargeldzufluss wachsen - und diesen will das Unternehmen vor Dividendenzahlungen und Ausgaben für Mobilfunklizenzen um rund zehn Prozent jährlich steigern.
ERFOLG DER US-TOCHTER
Mit den Ambitionen bis 2018 setzen Höttges und Finanzchef Thomas Dannenfeldt weiter auf den Erfolg der US-Tochter. Dabei ist die Wette von Höttges bislang noch nicht ganz aufgegangen. Die US-Sparte ist 2014 zwar zum größten Umsatzbringer im Konzern herangewachsen, mittlerweile zieht auch der bereinigte operative Gewinn in den Staaten merklich an.
Allerdings sind die operativen Gewinnmargen in den USA noch immer nur knapp halb so hoch wie in Deutschland, und T-Mobile-US-Chef John Legere war mit seinem Ausblick auf das laufende Jahr beim bereinigten Ebitda auch vorsichtig geblieben./men/stb/stk
ISIN DE0005557508
AXC0081 2015-02-26/09:32