--Nettogewinn hat sich auf 1,23 Milliarden Euro vervielfacht
--EBITDA legte transaktionsbedingt auf 1,41 Milliarden Euro zu
--Geschäftszahlen maßgeblich von Sondereinflüssen durch Transaktion geprägt
--Prognose 2015 weitgehend bestätigt
--untere Grenze bei Umsatzausblick leicht angehoben
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Von Alexandra Regner
Nach der Veräußerung von Kliniken hat der Gesundheitsdienstleister Rhön-Klinikum für das abgelaufene Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Der Nettogewinn sprang auf 1,23 Milliarden nach rund 87 Millionen Euro 2013, als das Unternehmen noch eine andere Struktur aufwies. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen(EBITDA) legte auf 1,41 Milliarden zu nach 275 Millionen Euro im Vorjahr, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Zum Jahresende umfasste der Konzern zehn Kliniken an fünf Standorten. 2014 haben sich den Angaben zufolge rund 1,22 Millionen Menschen in den Kliniken des Unternehmens behandeln lassen.
Für 2015 erwartet der Konzern aus Bad Neustadt an der Saale Erlöse in der Größenordnung von 1,08 bis 1,12 Milliarden Euro. Er erhöhte damit seine Schätzung leicht: Bislang war 1,06 Milliarden Euro als untere Grenze genannt worden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte sich der Umsatz der im MDAX gelisteten Gesellschaft auf 1,51 Milliarden Euro halbiert.
Das EBITDA soll 2015 - im ersten vollständigen Geschäftsjahr mit neu strukturiertem Portfolio - zwischen 145 bis 155 Millionen Euro liegen. Das Unternehmen werde sich nach Abschluss der Transaktion voll auf die Realisierung der mit der Neuausrichtung verbundenen Umsatz- und Ergebnisperspektiven konzentrieren, sagte Finanzvorstand Jens-Peter Neumann. Wie 2013 und 2014 kämen auch im laufenden Geschäftsjahr Einmaleffekte zum Tragen. Diese positiven und negativen Sondereinflüsse bewegten sich im jeweils niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und würden sich teilweise kompensieren, hieß es.
Rhön ist dabei, sich neu auszurichten, nachdem der Konzern etwa zwei Drittel seines Klinikportfolios für gut 3 Milliarden Euro an den Gesundheitskonzern Fresenius verkauft hat. In Zukunft will sich die Klinikkette, zu der auch die Uniklinik Gießen-Marburg gehört, auf Krankenhäuser konzentrieren, die medizinische Spitzentechnik bieten oder an denen auch universitäre Forschung betrieben wird.
Im laufenden Jahr will Rhön-Klinikum 4 Millionen Euro in Forschungsaktivitäten stecken. Das Forschungs- und Innovationsprogramm umfasst Vorhaben über alle fünf Standorte des Konzerns, wie Rhön bereits Ende Januar mitteilte. Insgesamt finanziert das Unternehmen 61 Einzelprojekte.
Einer der Schwerpunkte ist den Angaben zufolge dabei die personalisierte Medizin: maßgeschneiderte Therapien, die Methoden der Molekulargenetik einsetzen. Darüber stünden Projekte im Rahmen der Telemedizin und E-Health im Vordergrund. Künftig sollen implantierte Geräte, etwa Herzschrittmacher oder Defibrillatoren, kontinuierlich Daten über Komplikationen oder besondere Ereignisse an spezielle Zentren senden.
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February 27, 2015 02:32 ET (07:32 GMT)
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