Etwas leichter sind die Aktienkurse am Freitag an der Wall Street aus dem Handel gegangen. Die Konjunkturdaten des Tages enthielten Licht und Schatten. Anleger konnten sich wahlweise über das überraschend starke Bruttoinlandsprodukt (BIP) und den über den Erwartungen liegenden Index der Universität Michigan freuen oder sich Sorgen machen, weil der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago den Ökonomenkonsens deutlich verfehlt hatte.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,5 Prozent auf 18.132 Punkte, der S&P-500 verlor 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent. Umgesetzt wurden 865 (Donnerstag: 720) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.621 Kursgewinner und 1.552 -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 84 Titel.
Das BIP wuchs im vierten Quartal vergangenen Jahres um 2,2 Prozent, während Volkswirte das Plus nur bei 2 Prozent gesehen hatten. Im dritten Quartal war allerdings noch ein Wachstum von 5 Prozent verzeichnet worden.
Der Chicago-Einkaufsmanagerindex brach im Februar auf 45,8 Punkte ein. Ökonomen hatten einen moderaten Rückgang auf 58,0 erwartet, nachdem im Januar ein Indexstand von 59,4 Punkten ermittelt worden war. Der Index der Universität Michigan für die Verbraucherstimmung in den USA erreichte in der zweiten Umfrage einen Stand von 95,4; prognostiziert waren 94,0 Punkte.
Der Dollar profitierte von den BIP-Daten. Für einen Euro wurden im späten US-Handel 1,1195 Dollar gezahlt - kaum weniger als am Donnerstagabend. Kurz vor der Veröffentlichung des BIP hatte die Gemeinschaftswährung im Tageshoch aber rund 1,1250 Dollar gekostet.
Am Anleihemarkt stiegen die Kurse in Reaktion auf die Kursverluste an den Aktienbörsen. Käufe von Fondsmanagern zum Monatsende trieben die Kurse ebenfalls in die Höhe. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank um zwei Basispunkte auf 2,00 Prozent. Der Goldpreis zog um 0,2 Prozent bzw 3 US-Dollar auf 1.213,10 Dollar an. Er profitierte etwas von Hoffnungen, dass die neue indische Regierung die Steuern auf Goldimporte senken wird. Der festere Dollar bremste jedoch den Preisanstieg des Edelmetalls, das in der US-Währung bezahlt wird und sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert, wenn der Greenback aufwertet. Das gilt theoretisch auch für Öl, das ebenfalls in Dollar bezahlt wird. Allerdings machte der Ölpreis nach dem Einbruch vom Donnerstag Boden gut. Er profitierte davon, dass die Futures auf Benzin und Diesel wegen des unmittelbar bevorstehenden Kontraktwechsels kräftig anzogen. Ein Händler sprach von "Verfalls-Wahn". Das Barrel WTI stieg zum Settlement um 3,3 Prozent bzw 1,59 Dollar auf 49,76 Dollar. Brent legte um 4,2 Prozent bzw 2,53 Dollar auf 62,58 Dollar zu.
An der Börse gab die Apple-Aktie um 1,5 Prozent nach. Die schwedische Ericsson wirft Apple Patentverletzungen vor und verklagt das US-Unternehmen deshalb. Ansonsten standen Aktien aus dem Einzelhandelssektor im Blick: Der Kurs des Discounters Ross Stores legte um 6,8 Prozent zu. Neben besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen wartete die Gesellschaft mit einer Dividendenerhöhung und der Ankündigung eines Aktienrückkaufs auf.
Für die Aktie des Konkurrenten J.C. Penney ging es dagegen um 6,8 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte überraschend einen Quartalsverlust ausgewiesen. Gap legten um 4 Prozent zu, nachdem die Modekette im Berichtsquartal besser abgeschnitten hatte als gedacht. Außerdem hat das Unternehmen wie schon Ross Stores eine Dividendenerhöhung und den Rückkauf eigener Aktien angekündigt.
Gute Geschäftszahlen von Herbalife verpufften unterdessen, weil sie überlagert wurden von einer gesenkten Umsatzerwartung für das laufende Quartal und auch das Gesamtjahr. Der Kurs sackte um fast 11 Prozent ab. Weight Watchers verloren über ein Drittel ihres Werts; sie brachen um gut 35 Prozent ein. Das auf Gewichtsreduktion spezialisierten Unternehmens enttäuschte mit seinem Quartalsbericht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.132,38 -0,45 -82,04 S&P-500 2.104,49 -0,30 -6,25 Nasdaq-Comp. 4.963,53 -0,49 -24,36 Nasdaq-100 4.440,67 -0,48 -21,60 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 24/32 up 1/32 0,626% -2,4BP 1% 3-year 100 up 3/32 0,997% -3,0BP 1 3/8% 5-year 99 13/32 up 4/32 1,500% -2,8BP 1 3/4% 7-year 99 17/32 up 5/32 1,819% -2,3BP 2% 10-year 100 up 4/32 2,002% -1,4BP 2 1/2% 30-year 98 1/32 up 9/32 2,599% -1,4BP DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.02 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1195 -0,11% 1,1207 1,1219 EUR/JPY 133,85 0,14% 133,66 133,84 EUR/CHF 1,0666 0,20% 1,0645 1,0692 USD/JPY 119,63 0,30% 119,27 119,33 GBP/USD 1,5434 0,05% 1,5425 1,5418 ===
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February 27, 2015 16:12 ET (21:12 GMT)
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