Von John Letzing
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ihre Rückstellungen für mögliche Rechtskosten kräftig aufgestockt und muss deshalb ihren Gewinn für das vierte Quartal nach unten korrigieren. "Entwicklungen bei branchenweiten Rechtsstreitigkeiten und Untersuchungen in den USA bezüglich Hypotheken" hätten dazu geführt, dass weitere 277 Millionen Schweizer Franken zurückgelegt werden mussten, teilte Credit Suisse mit.
Wegen der Belastungen aus dieser Aufstockung liege der Nettogewinn im Schlußquartal nur noch bei 691 Millionen Franken. Im Februar hatte die Bank unter dem Strich einen Gewinn von 921 Millionen Franken ausgewiesen. Die guten Geschäftszahlen waren vom Markt gut aufgenommen worden und hatten den Aktienkurs beflügelt.
Im vergangenen Jahr hatte sich Credit Suisse mit der US-Behörde Federal Housing Finance Agency (FHFA), die den beiden Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac vorsteht, geeinigt und den Streit gegen Zahlung von 885 Millionen US-Dollar beigelegt. Die FHFA hatte den Schweizern vorgeworfen, nicht ausreichend über die Qualität von Hypothekenpapieren informiert zu haben, die sie vor der Finanzkrise verkauft hatte. Diese Einigung hatte die zuvor berichteten Finanzergebnisse für das Vorjahr ebenfalls nachträglich gedrückt.
Die Bank ist das Ziel einer ganzen Reihe von anderen Rechtsstreitigkeiten in den USA im Zusammenhang mit hypotekenbesicherten Papieren in verschiedenen Staaten. Im Jahr 2012 hatte der New Yorker Staatsanwalt die Bank verklagt.
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March 02, 2015 03:31 ET (08:31 GMT)
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