Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Industrie mit deutlich weniger Auftragseingängen
Der Auftragseingang bei den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ist im Januar viel stärker zurückgegangen als vorausgesagt. Dennoch bleiben die Konjunkturexperten optimistisch, dass die Delle rasch überwunden wird. "Diese schwachen Zahlen signalisieren sicherlich keinen kurz bevorstehenden Einbruch der Industrie. Schließlich sind die Aufträge in den letzten Monaten des vergangenen Jahres kräftig gestiegen", sagte Commerzbank-Analyst Ralph Solveen.
Arbeitslosigkeit in Frankreich auf höchstem Stand seit 1997
Die Arbeitslosenquote in Frankreich ist im Schlussquartal 2014 erneut gestiegen - und zwar auf 10,4 Prozent von 10,3 Prozent im dritten Quartal. Das ist der höchste Stand seit 1997. Wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag weiter mitteilte, bezieht diese Quote auch französische Hoheitsgebiete in Übersee mit ein.
Allianz hebt Wachstumsprognose für Deutschland 2015 auf 2,1 Prozent an
Der größte deutsche Versicherer, die Allianz AG, hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland angehoben. Nach Aussage ihres Chefvolkswirts Michael Heise rechnet sie für das laufende Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,1 Prozent. Ende des vergangenen Jahrs hatte sie noch 1,6 Prozent Wachstum erwartet. Die Prognose für den Euroraum wurde auf 1,5 (1,3) Prozent angehoben.
Eisiger Winter beeinträchtigt Publikation von US-Daten
Das eisige Winterwetter in Washington führt dazu, dass die Büros einiger Regierungsbehörden am Donnerstag geschlossen bleiben. Die Daten zur Produktivität, den Erstanträgen und dem Auftragseingang werden den Medien daher nicht vorab zur Verfügung gestellt. Stattdessen werden die Zahlen um 14.30 Uhr und 16.00 (MEZ) direkt auf den Webseiten der Ministerien publiziert. Es dürfte daher zu leichten Verzögerungen kommen.
Allianz-Chefvolkswirt fordert QE-Rabatt für Bundesbank
Der Chefvolkswirt des Versicherungskonzerns Allianz hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, den nationalen Zentralbanken des Euroraums eine flexible Teilnahme am Staatsanleihekaufprogramm (QE) des Eurosystems zu ermöglichen. "Es sollte einzelnen Zentralbanken möglich sein, diese Käufe nicht mechanisch durchzuführen, wenn es keinen Liquiditätsbedarf gibt", sagte Michael Heise in Frankfurt. Ziel der EZB sei schließlich, die Liquidität in der Summe zu erhöhen. Daher sollte die Bundesbank einen Rabatt in Form einer höheren Flexibilität erhalten.
Bank of England hält Zinsen weiter niedrig
Die niedrige Inflation zwingt die Bank of England (BoE) zum Stillhalten. Bei der Sitzung am Donnerstag beließ der neunköpfige Rat den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Seit genau sechs Jahren liegt der Leitzins nun schon auf diesem Niveau. Auch der 375 Milliarden Pfund schwere Bestand an Staatsanleihen wurde nicht angetastet. Diese Beschlüsse waren an den Finanzmärkten allgemein erwartet worden.
Britisches Betrugsdezernat ermittelt rund um Bank of England
Die Skandale am Finanzplatz London im Zuge der Finanzkrise reißen nicht ab: Nach dem Devisen- und Libor-Skandal nehmen Ermittler nun Geldmarktauktionen der Bank of England (BoE) in den Jahren 2007 und 2008 ins Visier. Damals griff die Zentralbank mit kurzfristigen Krediten in Milliardenhöhe Banken unter die Arme, die ihren Bedarf an kurzfristiger Liquidität nicht am Markt decken konnten.
Bundestag beschließt Mietpreisbremse
Der Bundestag hat die Mietpreisbremse beschlossen. Das Gesetz zur Mietrechtsreform sieht unter anderem vor, dass bei Wiedervermietungen von Wohnungen die Mieten nicht mehr als 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Das Gesetz soll am 27. März vom Bundesrat gebilligt werden und könnte im April in Kraft treten.
Merkel will in Japan Freihandelsabkommen vorantreiben
Kanzlerin Angela Merkel reist am Montag nach Japan und will dort auch die seit Jahren andauernden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union vorantreiben. Die deutsche Seite sei daran interessiert, "dass wir in diesem Jahr wichtige Fortschritte machen", erklärte ein ranghoher Regierungsbeamter in Berlin.
Steinmeier: OSZE hat Personalsorgen für Ostukraine
Für die Friedensmission in der Ostukraine ist es offenbar schwierig, geeignetes Personal zu finden. Das erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin. "Der OSZE bekommt bei der Überwachung des Waffenstillstandes eine zentrale Rolle zu. Wir müssen der OSZE das notwendige Personal zur Verfügung stellen - das ist immer wieder schwer", sagte der SPD-Politiker nach dem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen.
Gabriel strikt gegen Förderung von Atomkraft in EU-Energieunion
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) lehnt eine Förderung von Atomkraftprojekten beim geplanten Umbau der europäischen Energieversorgung strikt ab. Es gebe aus mehreren EU-Ländern die Forderung, "dass die Europäische Union jetzt wieder Atomenergie fördert", sagte Gabriel vor Beginn des Treffens der EU-Energieminister in Brüssel.
Papier: Tarifeinheitsgesetz verfassungsrechtlich unbedenklich
Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hält das umstrittene Gesetz zur Tarifeinheit für verfassungsrechtlich unbedenklich. "Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, wenn der Gesetzgeber der Gefahr unbegrenzter Tarifpluralität begegnen will, die darin gesehen wird, dass der Arbeitgeber mit ständigen Tarifvertragsverhandlungen und Arbeitskämpfen überzogen werden kann", schrieb Papier in einem Gastbeitrag für die Zeitung Die Welt.
SPD-Ministerpräsidenten lehnen Soli-Überlegungen der Union ab
Die Überlegungen der Unionsspitze für ein Abschmelzen des Solidaritätszuschlages ab 2020 stoßen bei SPD-Länderchefs auf Widerstand. Dies sei "keine sinnvolle Diskussionsgrundlage", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer dem Südwestrundfunk. Sie äußerte sich "mehr als irritiert" darüber, dass die Union die bislang gemeinsame Diskussionsbasis verlassen habe.
Volle Umsatzsteuer auf E-Books
EU-Staaten müssen auf elektronische Bücher den vollen Umsatzsteuersatz erheben. In einem Urteil gegen Frankreich und Luxemburg hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Donnerstag die Anwendung des verringerten Satzes untersagt. Indirekt bestätigte er damit die geltenden Regelungen in Deutschland.
Niederlande Inflationsrate Feb 0,1% - CBS
Niederlande Inflationsrate Jan war 0,0% - CBS
Griechenland Arbeitslosenquote Dez 26,0% (Nov: 25,9%)
GB/Halifax Hauspreisindex Feb -0,3% gg Vm, +8,3% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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March 05, 2015 07:30 ET (12:30 GMT)
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