Von Hans Bentzien
NIKOSIA/FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Wie die EZB nach der Sitzung in der zyprischen Hauptstadt Nikosia mitteilte, bleiben der Hauptrefinanzierungssatz, der Spitzenrefinanzierungssatz und der Einlagensatz bei 0,05 Prozent, 0,30 Prozent und minus 0,20 Prozent. Das bedeutet, dass sich die Banken weiterhin so billig wie nie zuvor bei der Zentralbank refinanzieren können, sie der EZB aber andererseits für die Anlage überschüssiger Gelder 0,20 Prozent Zinsen zahlen müssen.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diese Entscheidung prognostiziert. Die EZB hat ihre Zinsen im September 2014 auf das aktuelle Niveau gesenkt und signalisiert, dass der Tiefpunkt damit erreicht ist. Seitdem hat der Euro von 1,31 auf 1,10 US-Dollar abgewertet. Im Januar 2015 hat der EZB-Rat beschlossen, dass die Zentralbanken des Eurosystems monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro kaufen sollen.
Beobachter erwarten, dass EZB-Präsident Mario Draghi bei der um 14.30 Uhr (MEZ) beginnenden Presskonferenz mitteilen wird, wann genau die Zentralbanken ihr Anleihekaufprogramm beginnen werden. Von Interesse ist außerdem, ob die EZB den Zentralbanken Spielräume beim Ankaufvolumen oder der Zusammensetzung der Anleihen lassen wird. Zudem ist noch nicht wirklich klar, wie sich Inflation und Inflationserwartungen ändern müssten, damit die EZB das Ankaufprogramm für erfolgreich hält und beendet. Auch Aussagen zur Refinanzierung der griechischen Banken wären willkommen.
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March 05, 2015 07:47 ET (12:47 GMT)
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