Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt sich zuversichtlich, dass ihre lockere Geldpolitik die Inflation wieder in Richtung ihres Zielwerts anheben wird. Für das Jahr 2017 sei mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,8 Prozent zu rechnen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der auswärtigen Ratssitzung in Nikosia. Die Notenbank strebt mittelfristig einen Wert von knapp zwei Prozent an. Zurzeit ist die Inflationsrate negativ.
Im laufenden Jahr erwartet die Notenbank eine Inflationsrate von null Prozent, gefolgt von einer Teuerung von 1,5 Prozent im Jahr 2016. Bisher hatten die Raten bei 0,7 und und 1,3 Prozent gelegen. Dieses Jahr dämpfe der Ölpreisverfall die Teuerung. Im kommenden Jahr dürfte die Inflationsrate durch die Geldpolitik der Notenbank angehoben werden, sagte Draghi.
Für die Konjunktur im Währungsraum gibt sich die Zentralbank zuversichtlicher. Im laufenden Jahr dürfte der Euroraum laut EZB um 1,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent wachsen. Damit wurden die bisherigen Prognosen um 0,5 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte angehoben. Für 2017 geht die Notenbank von einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent aus.
Die Projektionen der EZB werden vom Mitarbeiterstab erstellt. Sie dienen dem geldpolitischen Rat als Entscheidungshilfe./bgf/fr
AXC0195 2015-03-05/14:57