Die meisten Handwerksbetriebe in Deutschland zahlen ihren Beschäftigten einer Umfrage zufolge mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. 92 Prozent der befragten Betriebe hätten angegeben, der Mindestlohn sei kein Problem, weil die Löhne ohnehin bereits höher lägen, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Donnerstag bei der Handwerksmesse in München mit.
"Es scheint so zu sein, dass weniger die Höhe des Mindestlohns Kopfzerbrechen bereitet als die vielfachen bürokratischen Maßnahmen", hieß es in der Umfrage, an der gut 3000 Betriebe teilnahmen. Dies beklagt auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks, der die Dokumentationspflichten als unnötige Belastung der Betriebe ansieht.
Finanziell fühlen sich vor allem Betriebe im Nahrungsmittel-Handwerk vom Mindestlohn überfordert. 14 Prozent gaben in der Umfrage an, der Mindestlohn sei ein Problem, weil der Betrieb keine höhere Bezahlung ermögliche.
Insgesamt bleibt die Stimmung im Handwerk aber gut. Knapp 62 Prozent der Firmen bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut - und damit annähernd so viele wie im Jahr zuvor. Fast die Hälfte der Befragten gab jedoch den Fachkräftemangel als Problem an./dwi/DP/stk
AXC0174 2015-03-12/14:04