ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax verschnauft nach Rekordhoch

Der Dax hat am Donnerstag nach seinem Rekordlauf eine Verschnaufpause eingelegt. Nachdem der deutsche Leitindex bis zum späten Vormittag den weiteren Aufstieg geprobt und bei 11 830,14 Punkten auch einen Höchststand erreicht hatte, gab er zum Handelsschluss um 0,06 Prozent auf 11 799,39 Punkte nach. Analyst Christian Kahler von der DZ Bank warnt inzwischen vor einer Blasenbildung. Für den MDax ging es um 0,40 Prozent auf 20 682,49 Punkte nach oben. Der Index der mittelgroßen Konzerne hatte im Verlauf bei 20 720,15 Punkten einen Höchststand erreicht. Der Technologiewerte-Index TecDax legte um 0,68 Prozent auf 1642,70 Punkte zu.

Am Mittwoch hatten zuversichtliche Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Wirtschaft in der Eurozone noch beim Dax für ein Plus von 2,66 Prozent gesorgt. Der deutsche Leitindex hat damit in knapp neun Wochen fast 2200 Punkte gewonnen - getrieben vor allem von dem billionenschweren Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank zur Stützung der Konjunktur.

'KURSRALLY NICHT MEHR GESUND'

"Die Kursrally am Aktienmarkt ist nicht mehr gesund", schrieb indes Kahler. Der Analyst traut dem Dax bis zum Jahresende zwar inzwischen einen Anstieg bis auf 12 500 Punkte zu; er sieht den fairen Wert jedoch deutlich tiefer bei 11 100 Punkten.

Bei den Dax-Konzernen waren es erneut vor allem die Ausblicke auf das laufende Jahr, die die Kurse spürbar beeinflussten: So nahmen die Aktien des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S nach einem optimistischen Blick in die Zukunft die Index-Spitze ein. Sie sprangen um 7,45 Prozent auf 31,87 Euro hoch.

DEUTSCHE POST ERNEUT AM DAX-ENDE

Schwächster Wert waren erneut die Papiere der Deutschen Post , die um knapp dreieinhalb Prozent fielen. Der Logistikkonzern hatte tags zuvor mit seinen Jahreszielen enttäuscht. Die Anleger nahmen beim Modekonzern Hugo Boss den Ausblick ebenfalls mit Enttäuschung auf. Der Kurs gab um 1,68 Prozent nach.

Die BMW -Aktien litten laut Händlern mit minus 0,67 Prozent eher unter Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Papiere in diesem Jahr. Denn mit seinem fünften Rekordjahr in Folge hält der Premium-Autobauer die Konkurrenz in der Oberklasse weiter auf Distanz. Aktien der Commerzbank schließlich schlossen prozentual unverändert. Das Finanzinstitut zahlt für die Beilegung diverser Rechtsstreitigkeiten mit US-Behörden wie erwartet 1,45 Milliarden US-Dollar.

EUROSTOXX AUCH LEICHT IM MINUS

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,23 Prozent auf 3641,32 Punkte. Ähnlich stark nach unten ging es auch für den CAC-40-Index in Paris, wohingegen der FTSE-100-Index in London zulegte. Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa 1 Prozent höher.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,16 Prozent am Vortag auf 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 140,60 Punkte. Der Bund Future sank um 0,34 Prozent auf 158,02 Punkte. Der Kurs des Euro stieg wieder, nachdem er am Morgen zeitweise unter 1,05 US-Dollar gerutscht war. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0613 (Mittwoch: 1,0578) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9422 (0,9454) Euro./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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