Wieder ist eine Rekordwoche im DAX zu Ende gegangen. Wer hätte denn Anfang des Jahres geglaubt, dass der deutsche Leitindex mal eben so die 12.000er-Marke nimmt - vermutlich nicht allzu viele. Doch so ist Börse eben manchmal. Da heißt es dann die Trends mitnehmen und Gewinne einfach laufen lassen. Und wenn dann unter der Woche noch so feine Börsianer-Comedy wie von der Fed-Chefin Janet Yellen geboten wird, ist das Anlegerherz doch glücklich. Letztlich war die Pressekonferenz nach der Fed-Sitzung eher etwas für Anglisten, als für Investmentprofis. Nirgends sonst wird über das Weglassen von Wörtern und die Bedeutung
des verbliebenen Textes so diskutiert wie bei Notenbanken und im Literaturseminar. So bedeutet das Weglassen des Wortes "geduldig" noch lange nicht, dass man ungeduldig ist. Da muss man erst einmal drauf kommen. Letztlich heißt das für die Notenbanker in Washington: Wir kochen auch nur mit Wasser. Wenn die Inflation zu niedrig ist, gehen die Zinsen eben etwas später hoch. So einfach hätten es die Kollegen von der Europäischen Zentralbank auch gerne gehabt. Neben der Griechenland-Krise stand in dieser Woche auch noch die Eröffnung des neuen EZB-Sitzes im Frankfurter Ostend auf der Agenda. Die Freude darüber war so groß, dass es zu Straßenschlachten kam, wie man sie sonst seit den 1970er Jahren in der Main-Metropole nicht mehr gesehen hat.
Mitten drin: die beiden großen deutschen Bankhäuser Deutsche Bank (WKN 514000) und Commerzbank (WKN CBK100). Während der Branchenprimus in der kommenden Woche Zahlen vorlegen wird, steht die Nummer 2 nach dem Befreiungsschlag vor 10 Tagen nicht mehr so ganz im Fokus. Das könnte sich angesichts der Deutschen-Bank-Bilanz ändern. Vielleicht gelingt der Commerzbank-Aktie dann endlich der von vielen erhoffte Ausbruch. In den letzten 11 Monaten war bei Kursen von knapp 13 Euro stets das Ende der Fahnenstange erreicht worden.
Aus Deutschland
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