DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SPRUCH
"Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden" (Jacques Tati)
TAGESTHEMA
Nach dem verhaltenen Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Februar erwarten Analysten, dass der wichtigste deutsche Konjunkturfrühindikator im März wieder etwas kräftiger angezogen hat - von 106,8 auf 107,3. Er würde dann wieder auf dem höchsten Stand seit Juli 2014 stehen. Das ifo-Geschäftsklima steigt schon seit sechs Monaten. Ein gutes Zeichen wäre auch, wenn der Index der Lagebeurteilung auf 111,9 von 111,3 Punkte gestiegen sein sollte, wie befragte Volkswirte erwarten. Denn bei den geopolitischen Risiken hat sich nicht viel geändert. Zudem hat sich die Lage in Griechenland zuletzt eher zugespitzt als entspannt, und das Wirtschaftswachstum in China abgeschwächt. Auch für die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate prognostizieren die Ökonomen einen Anstieg - von 102,5 auf 103,0 Punkte. Uwe Dürkop, Ökonom der Berliner Sparkasse: "Mit dem schwachem Euro und Kaufkraftgewinnen im Nachgang der fallenden Ölpreise hat die deutsche Wirtschaft zusätzlichen Rückenwind bekommen". Auch die guten Daten aus dem Einzelhandel und von der Industrieproduktion könnten manche Umfrageteilnehmer zusätzlich beflügelt haben, kalkuliert er.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
LEG IMMOBILIEN
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das Gesamtjahr 2014 (Angaben in in Mio EUR, Bilanzierung nach IFRS):
Erg Vermietung u. EBITDA Erg nSt Gesamtjahr Verpachtung bereinigt u.Dritten MITTELWERT 287 257 240 Vorjahr 258 232 135
Weitere Termine:
07:00 DE/Kuka AG, ausführliches Jahresergebnis
(09:30 BI-PK in München), Augsburg
07:00 DE/Patrizia Immobilien AG, Jahresergebnis, Augsburg
07:00 DE/Kontron AG, Jahresergebnis (10:30 PK), Augsburg
07:00 DE/Ströer Media SE, ausführliches Jahresergebnis
(10:00 Telefonkonferenz), Köln
07:00 DE/CeWe Stiftung & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis
(09:00 BI-PK in Frankfurt), Oldenburg
07:05 DE/Norma Group SE, ausführliches Jahresergebnis, Maintal
07:30 DE/zooplus AG, Jahresergebnis, München
07:45 DE/Jungheinrich AG, ausführliches Jahresergebnis
(10:00 BI-PK), Hamburg
08:00 DE/Hamborner REIT AG, ausführliches Jahresergebnis, Duisburg
10:00 DE/BayernLB, BI-PK, München
10:30 DE/Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,
BI-PK, Frankfurt
DIVIDENDENABSCHLAG
Deutsche Beteilgungs AG: 2,00 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 08:45 Geschäftsklimaindex März PROGNOSE: 100 zuvor: 99 -DE 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex März PROGNOSE: 107,3 zuvor: 106,8 Lagebeurteilung PROGNOSE: 111,9 zuvor: 111,3 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 103,0 zuvor: 102,5 -US 13:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Februar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +2,8% gg Vm 15:30 US/Rohöllagerbestände (Woche)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 NO/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2025 im Volumen von 4 Mrd NOK 11:00 SE/Auktion 4,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2019 im Volumen von 2 Mrd SEK Auktion 3,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2022 im Volumen von 2 Mrd SEK 12:00 CZ/Auktion 0,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2018 im Volumen von 3 Mrd bis 6 Mrd CZK Auktion 2,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2028 im Volumen von 4 Mrd bis 7 Mrd CZK
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.084,10 -0,04% Nikkei-225 19.746,20 +0,17% Shanghai-Composite 3.670,09 -0,58% DAX 12.005,69 +0,92% DAX-Future 11.997,00 +0,88% XDAX 11.968,44 +0,88% MDAX 20.834,02 +0,73% TecDAX 1.642,22 +0,33% Euro-Stoxx-50 3.731,35 +0,87% Stoxx-50 3.484,67 +0,11% Dow-Jones 18.011,14 -0,58% S&P-500-Index 2.091,50 -0,61% Nasdaq-Comp. 4.994,73 -0,32% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 158,33 -6
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mailand und Madrid dürften ihre Relative Stärke am Mittwoch fortsetzen. Nach den Ausbrüchen auf neue Mehrjahreshochs dürften die Kurse dort weiter anziehen, heißt es. "Die Börsen dort profitieren stark von den Anleihenkäufen der Europäischen Zentralbank", sagt ein Händler. Besonders die Bankenaktien waren zuletzt stark gesucht. Zudem gelten die Indizes als weniger abhängig vom Dollar als der DAX. Während der Euro-Stoxx-50 von den günstigen Einflüssen aus der Peripherie profitiert und bereits neue Jahreshochs markiert hat, wird der DAX weiter in der Minikonsolidierung der vergangenen Tage unterhalb des Allzeithochs von 12.219 Punkten erwartet. Neue Impulse dürften vom ifo-Geschäftsklimaindex ausgehen. Auch in Frankreich gibt es Daten zum Geschäftsklima.
Rückblick: Gute Konjunkturdaten von dies- und jenseits des Atlantiks haben den europäischen Aktienkursen am Dienstag Dampf gemacht. Der Euro-Stoxx-50 kletterte auf den höchsten Schlussstand seit fast sieben Jahren. Angeführt wurde der Anstieg erneut von den Börsen in Mailand und Madrid. Sie haben bereits seit einigen Tagen den deutschen Aktienmarkt als Anführer des Aufschwungs abgelöst. Vor allem in der so genannten Peripherie profitieren Banken stark von den Anleihenkäufen der EZB. Unter den Sektoren führte so auch der Banken-Index mit einem Plus von 1,1 Prozent die Gewinnerliste an. Auch die Autowerte erholten sich von ihrem jüngsten Rücksetzer, ihr Branchenindex stieg um 0,8 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass der Euro nach einem weiteren Test der Marke von 1,10 Dollar wieder nach unten drehte, das half den exportorientierten Autotiteln. Im Minus schlossen Papiere aus dem Rohstoff- und dem Nahrungsmittelbereich sowie die Einzelhandelsaktien. Der Sektorenindex des Einzelhandels verlor ein 0,4 Prozent. Vorübergehend war er mit einer Aktienplatzierung von Carrefour noch deutlich stärker gefallen.
DAX/MDAX/TECDAX
Gute Konjunkturdaten ließen den DAX wieder über die Marke von 12.000 Punkten steigen. Auf der Verliererseite standen Lufthansa nach dem Absturz einer Airbus-Maschine der Tochter Germanwings in Südfrankreich. Die Aktie verlor 1,6 Prozent. Airbus konnten sich nach einem vorübergehenden Schwächeanfall erholen und schlossen schließlich 0,3 Prozent höher. Im TecDAX brachen LPKF Laser um 13,4 Prozent ein. Mit Blick auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres meinte die DZ Bank, alle wichtigen Zahlen lägen unter den Erwartungen. Die Ziele für das laufende Jahr bezeichnete LPKF nun als ziemlich anspruchsvoll. Nach dem schwachen Geschäftsjahr 2014 halbiert LPKF zudem die Dividende.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (21.15 Uhr): 11.970 (XETRA-Schluss: 12.006) Punkte:
Lufthansa gaben nochmals 0,6 Prozent nach; hier wurde nachbörslich berichtet, dass einige Crews von Germanwings nach dem Unglück in Südfrankreich nicht den Dienst antreten wollen. BMW reagierten kaum auf eine Ausblick-Anhebung durch Moody's. In alstria office gab es trotz der Kapitalerhöhung wenig Umsatz. Dagegen legten Medigene nochmals 15 Prozent zu, nachdem sie tagsbüber bereits 40 Prozent gewonnen hatten. Das Unternehmen startet die klinische Phase I/II mit einem Präparat zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie.
USA / WALL STREET
Die Anleger an der Wall Street haben sich am Dienstag nach kleinen Gewinnen im Frühhandel überwiegend auf die Verkäuferseite geschlagen. Vor allem der wieder steigende Dollar machte den Optimisten einen Strich durch die Rechnung. Hintergrund waren freundlich ausgefallene US-Konjunkturdaten, die Spekulationen einer baldigen Zinserhöhung in den USA Nahrung verliehen. Google gewannen 2,2 Prozent. Die Ernennung der Morgan-Stanley-Bankerin Ruth Porat zur CFO von Google weckte Hoffnungen. Für Analyst Mark Mahzaney von RBC Capital Markets signalisiert die Personalie "strengere Kostenkontrolle und die Chance auf eine stärkere Barrendite". Gesenkte Investitionsvorhaben machten der Aktie von Chesapeake Energy Beine. Die Titel des Öl- und Gasförderers kletterten um 1,1 Prozent. Die Aktien von Whiting Petroleum brachen um knapp 20 Prozent ein, nachdem die Öl- und Gas-Gesellschaft eine Zweitplatzierung angekündigt hatte. US-Anleihen legten zu. Sie profitierten weiter einerseits von der "taubenhaften" Fed, andererseits davon, dass sie höhere Renditen bieten als Anleihen europäischer Emittenten vergleichbarer Bonität.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0927 +0,1% 1,0913 1,0918 EUR/JPY 130,82 +0,1% 130,65 130,87 EUR/CHF 1,0484 +0,2% 1,0468 1,0460 USD/JPY 119,74 +0,0% 119,73 119,86 GBP/USD 1,4867 +0,2% 1,4844 1,4877
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 25, 2015 02:37 ET (06:37 GMT)
Gute US-Konjunkturdaten stützten den Dollar. Der Greenback drückte den Euro wieder in Richtung der Marke von 1,09 Dollar. Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung kurzzeitig die Marke von 1,10 Dollar überwunden. Zu Handelsschluss an der Wall Street notierte der Euro bei 1,0930 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,1030 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 47,38 47,51 -0,27 -0,13 Brent/ICE 55,14 55,11 0,05 0,03
Die Ölpreise zeigten sich sehr volatil. Einerseits belastete die Dollar-Erholung, andererseits halfen die jüngsten positiven US-Konjunkturdaten. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten schließlich 47,51 Dollar bezahlt werden, das war ein kleiner Aufschlag von 0,1 Prozent.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.189,78 1.192,44 -0,2% -2,67 Silber (Spot) 16,90 16,96 -0,4% -0,06 Platin (Spot) 1.138,45 1.140,50 -0,2% -2,05 Kupfer-Future 2,79 2,80 -0,6% -0,02
Der Goldpreis weitete trotz des festen Dollar seine jüngsten Gewinne noch aus. Zum US-Settlement stieg er um rund vier Dollar auf 1.191 Dollar je Feinunze. Teilnehmer führten die anhaltende Unsicherheit um das griechische Schuldenproblem als einen Grund an. Auch die jüngsten Turbulenzen am Devisenmarkt hätten einige Teilnehmer in den vermeintlich sicheren Goldhafen getrieben, hieß es.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
GRIECHENLAND I
Die EZB erhöht den Druck auf die griechische Regierung. Sie habe die großen Geschäftsbanken des Landes angewiesen, von einer Verstärkung ihres Engagements bei Staatsanleihen des Landes abzusehen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Damit wächst der Druck auf die Regierung in Athen, eine Vereinbarung mit ihren internationalen Geldgebern zu erzielen, um an weitere Rettungsgelder zu kommen. Die Maßnahme fügt sich in die Politik der EZB, die Liquidität, die die griechische Regierung über den Verkauf so genannter T-Bills aufnehmen kann, zu beschränken.
GRIECHENLAND II
Die griechische Regierung hat nach eigenen Angaben 1,2 Milliarden Euro zu viel an den europäischen Rettungsfonds EFSF überwiesen und will das Geld wiederhaben. Wie ein EFSF-Sprecher mitteilte, soll am Mittwoch auf Anweisung von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem eine Arbeitsgruppe darüber beraten. Aus ESFS-Kreisen hieß es, die griechische Forderung nach einer Rückzahlung sei "verständlich".
UKRAINE
Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität für langfristige Staatsschulden der Ukraine auf Ca von Caa3 gesenkt. Der Ausblick bleibt negativ.
BMW
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für die Bonitätsbewertung von BMW auf positiv von stabil angehoben. Dies reflektiere die Erwartung, dass BMW über die nächsten zwölf Monate eine starke operative Leistung abliefern werde. Moody's bewertet das Langfrist-Rating von BMW mit A2.
LUFTHANSA
Angesichts des Absturzes der Germanwings-Maschine wollen die Piloten des Lufthansa-Konzerns zunächst auf weitere Streikdrohungen verzichten.
DEUTSCHE WOHNEN
Dem österreichischen Immobilienkonzern Conwert zufolge reflektiert das Übernahmeangebot von Deutsche Wohnen den Geschäftsausblick für 2015 und 2016 sowie das Refinanzierungspotenzial von Conwert "nicht adäquat.
LEG IMMOBILIEN
will seinen Aktionären nach einem erfolgreichen Jahr für 2014 eine höhere Dividende auszahlen. Die Ausschüttung soll auf 1,96 Euro je Aktie nach 1,73 Euro für 2013 erhöht werden. Damit schüttet der Konzern statt der üblichen 65 Prozent, 68,4 Prozent seines operativen Ergebnisses aus. Das operative Ergebnis stieg im Berichtsjahr um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 163,6 Millionen Euro. LEG selbst hatte mit 158 bis 161 Millionen Euro gerechnet.
TUI
wird eine Hybridanleihe tilgen und dadurch seine Kapitalstruktur vereinfachen sowie die Finanzkennzahlen stärken. Das Unternehmen werde die 300 Millionen Euro nachrangigen Schuldverschreibungen ohne Fälligkeitstag mit einem Zinssatz von derzeitig 7,353 Prozent zum Nominalwert kündigen und inklusive aufgelaufener Zinsvergütung zum 30. April 2015 zurückzahlen, hieß es.
ALSTRIA OFFICE REIT
hat seine am Dienstag angekündigte Kapitalerhöhung bereits abgeschlossen. Das im SDAX notierte Unternehmen platzierte rund 7,9 Millionen neue Aktien bei institutionellen Anlegern. Der Platzierungspreis lag bei 13 Euro. Damit hatte die Kapitalerhöhung ein Volumen von 102,7 Millionen Euro. Der Xetra-Schlusskurs lag bei 13,29 Euro.
KRAFT FOODS
steht möglicherweise vor einem Besitzerwechsel. Die Beteiligungsgesellschaft 3G Capital Partners ist in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf des Unternehmens für mehr als 40 Milliarden US-Dollar, wie mehrere Informanten berichten.es gleichnamigen Ketchups soll mit Kraft fusioniert werden. Abgewickelt werden soll die Transaktion über den Lebensmittelhersteller H.J. Heinz, den die Finanzinvestoren vor zwei Jahren bereits gekauft hatten. Der Hersteller des gleichnamigen Ketchups soll mit Kraft fusioniert werden.
TELEFONICA
hat sich mit Hutchison Whampoa auf den Verkauf seines Großbritannien-Geschäfts geeinigt. Telefonica bekommt demnach bis zu 10,25 Milliarden Pfund für die unter der Marke O2 firmierende Mobilfunktochter. Der spanische Konzern steigt aus dem britischen Markt aus, um sich stärker auf seine primären Wachstumsmärkte in Lateinamerika konzentrieren zu können.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 25, 2015 02:37 ET (06:37 GMT)
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