Die Fluggesellschaft Air Berlin
Air Berlin hatte die Vorlage ihres Jahresabschlusses für 2014 wie schon ein Jahr zuvor im letzten Moment von März auf Ende April verschoben. Der Nettoverlust soll vorläufigen Zahlen zufolge zwischen 362 Millionen und 387 Millionen Euro betragen. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft 316 Millionen Euro Miese geschrieben. Etihad zeichnete daraufhin 2014 eine unbefristete, nachrangige Wandelanleihe über 300 Millionen Euro, die sich Air Berlin als Eigenkapital zurechnen kann. Insgesamt sackte das Eigenkapital nach internationalen Bilanzierungsregeln Ende 2014 nach jüngsten Angaben dennoch auf minus 400 bis 450 Millionen Euro in den Keller.
Die Araber dürften die von ihnen gezeichnete Wandelanleihe faktisch nicht in neue Aktien eintauschen, weil ihr Anteil an Air Berlin von zuletzt 29,21 Prozent sonst auf mehr als 30 Prozent steigen würde. Dann müssten sie ein Übernahmeangebot für die komplette Gesellschaft abgeben. Kämen mehr als 50 Prozent von Air Berlin in ausländische Hand würde die Gesellschaft nicht mehr als deutsche Fluglinie gelten und viele Verkehrsrechte verlieren. Diese waren jedoch für die Araber der Hauptgrund, bei Air Berlin einzusteigen.
Der bisherige Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer, der die
Gesellschaft unter anderem mit den Wandelanleihen finanziell in der
Luft gehalten hatte, ist inzwischen zu Etihad gewechselt. Dort führt
er die Finanzen der Partner-Airlines, zu denen neben Air Berlin
unter anderem die frühere italienische Staatsfluglinie Alitalia
zählt. Seinen Job bei Air Berlin übernahm vor wenigen Tagen der
frühere Lufthansa-Manager
ISIN GB00B128C026 DE0008232125
AXC0162 2015-04-10/16:32