Im Tarifstreit zwischen Deutscher Post
Verdi hatte im Vorfeld der zweiten Tarifrunde ein verhandlungsfähiges Angebot angemahnt und kurz vor Ostern mit Warnstreiks von Brief- und Paketzustellern Druck gemacht. Die Gewerkschaft fordert eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeiten auf 36 Wochenstunden mit vollem Lohnausgleich. Hintergrund ist der Aufbau eines flächendeckenden Netzes für die Paketzustellung und Auslagerung von Jobs in Tochterfirmen mit niedrigem Lohnniveau.
Die Gewerkschaft sieht in dem Vorgehen des Managements einen Bruch bestehender tariflicher Vereinbarungen über das Verbot der Fremdvergabe im Paketgeschäft. Als Entschädigung dafür verlangt sie für alle Tarifbeschäftigen eine Verkürzung der Wochenarbeitszeiten von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich.
Die Post weist die Vorwürfe zurück und verspricht, in den neuen Gesellschaften, in welchen bereits mehr als 5000 Menschen arbeiten, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Davon sollen vor allem befristet Beschäftigte profitieren. Die Personalchefin des Unternehmens, Melanie Kreis, hatte sich unlängst in einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag" zuversichtlich gezeigt, dass eine Lösung gefunden werde. Die Post habe aber ein strukturelles Problem - den hohen Personalaufwand des Unternehmens.
In der ersten Runde hatte die Post einen Vorschlag präsentiert, der zum Teil über die gewerkschaftlichen Forderungen hinausgeht. Allerdings wurde die entscheidende Frage des Lohnausgleichs ausgeklammert. Hierüber möchte das Management erst bei den noch anstehenden Verhandlungen über den Post-Haustarif zu den Gehältern sprechen./ls/rs/DP/mmb
ISIN DE0005552004
AXC0242 2015-04-14/18:31