Häftlinge in Katar zeigen bei einer Ausstellung im Rahmen des 13 UN-Kongresses zur Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege ihre künstlerischen Fähigkeiten
DOHA, KATAR. 20. April 2015. Für einige Insassen der Qatar Penal Institution and Correctional Administration bedeutet Freiheit, sich mittels der Kunst ausdrücken zu können.
Die Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeit werden derzeit im Qatar National Convention Center im Rahmen des 13. UN-Kriminalitäts-Kongresses zur Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege ausgestellt.
"Das Innenministerium ist der festen Auffassung, das seine Hauptaufgabe beim Strafvollzug die Rehabilitation ist, nicht die Bestrafung", sagte Maj. Jassim Al Kaabi, Leiter des Bereichs Rehabilitation und Pflege des Reformatory and Penalty Institutions Department.
Das Rehabilitationsprogramm umfasst Ausbildungen in Kunst, Zimmerei, Englisch, Computertechnik sowie berufsbildende Kurse. Derzeit sind 50 Häftlinge in der Herstellung von Gemälden, traditionellen Truhen und verschiedenen kunsthandwerklichen Gegenständen tätig.
Gemälde geben den Häftlingen nicht nur die Möglichkeiten, ihre Gefühle auszudrücken, sondern haben sich auch als lukrativ herausgestellt. Viele dieser Bilder konnten auf Ausstellungen in Katar und im Ausland verkauft werden. Außerdem können die Gemälde auch in einem Online-Shop des Innenministeriums betrachtet und gekauft werden. Die Erlöse aus den Verkäufen werden zu gleichen Teilen zwischen den Insassen und der Strafvollzugsverwaltung geteilt, die mit den Geldern künstlerische Arbeitsmittel und andere Materialien einkauft.
Die Gefangenen können das Geld an ihre Familie senden und Schulden abbezahlen. Die erworbenen Materialien sind durchweg sehr hochwertig, seien es Leinwände, Wasser- und Ölfarben, Pinsel und andere.
Ein professioneller Kunstlehrer hält Vorträge und leitet die Künstler dabei an, ihre Fähigkeiten zu pflegen und weiterzuentwickeln. Für die Arbeit steht ein vollständig ausgestattetes Atelier zur Verfügung. Den Gefangenen, die am Rehabilitationsprogramm teilnehmen, werden höhere finanzielle Zuwendungen und andere Leistungen gewährt. Ebenso werden von Zeit zur Zeit Motivationsfeste abgehalten.
Jedes Jahr findet in Doha eine spezielle Ausstellung namens "Prisoners' Week" statt, auf der nicht nur Gemälde, sondern auch kunsthandwerkliche Objekte und andere Werke der Öffentlichkeit gezeigt werden.
"Das Rehabilitationsprogramm sorgt dafür, dass die Insassen die Zeit im Gefängnis sinnvoll nutzen", fügt Maj. Al Kaabi hinzu. "Sie können die neu erworbenen Fähigkeiten nutzen, um nach der Entlassung eine Arbeitsstelle zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen."
Viele Ex-Sträflinge haben tatsächlich eigenen Geschäfte eröffnet oder durch die Hilfe von Ministerien und des Qatar Social Rehabilitation Center Arbeit bei staatlichen Stellen gefunden.
"Unsere Arbeit endet nicht mit der Entlassung einer Person", sagte Maj. Al Kaabi. "Wir kümmern uns um sie, bis sie eine Arbeit gefunden hat. Dies gewährleistet ihre Wiedereingliederung für die Gesellschaft - der größte Lohn aus dem Programm für den Staat Katar."
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Kunstwerke der Häftlinge (Bild 2) (http://hugin.info/168429/R/1912519/682627.jpg)
Kunstwerke der Häftlinge (Bild 3) (http://hugin.info/168429/R/1912519/682628.jpg)
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Source: Organizing committee of the 13th UN CONGRESS ON CRIME PREVENTION via Globenewswire