Stuttgart (ots) - Die geplante Abschaffung der Sonder- und Europaklassen, die dem Deutschunterricht besonderen Stellenwert einräumen, ist in jeder Hinsicht kontraproduktiv. Sie bricht mit der seit de Gaulles und Adenauers Zeiten betriebenen Politik, der Jugend vorrangig Sprache und Kultur des Nachbarn näherzubringen. Für das deutsch-französische Verhältnis ist dies ein Rückschlag. Leidtragende der Reform sind aber auch die Schüler, deren Fremdsprachenkenntnisse vom Wegfall bewährter Zusatzangebote kaum profitieren dürften. Und was für die Bildungsministerin, die Sozialistin Najat Vallaud-Belkacem, das Bitterste sein dürfte: sie schafft Ungleichheit. Wer Geld hat und seinen Kindern herausragende Fremdsprachenkenntnisse vermitteln will, wird den Nachwuchs künftig auf Privatschulen schicken.
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