?Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C) ist beim Versuch, den Wettbewerber Conwert Immobilien (WKN 801475) für rund 1,2 Mrd. Euro zu übernehmen, gescheitert. Denn den Deutschen sind im Rahmen der Übernahmeofferte weniger als 40 Prozent der Aktien angedient worden. Damit wurde die selbst gesetzte Schwelle von 50 Prozent plus eine Aktie verfehlt. Die geringe Quote erstaunt, schließlich hatten die Conwert-Großaktionäre Hans Peter Haselsteiner und Karl Ehlerding ihre Stücke zugesagt. Beide verfügen über rund 31 Prozent der Anteile. Doch die meisten der übrigen Anteilseigner konnte der gebotene Übernahmepreis von 11,50 Euro je Aktie nicht locken. Kein Wunder: Per Ende 2014 lag der innere Wert der Conwert-Aktie bei 15,70 Euro, also deutlich über der Offerte.
Um weiteres Wachstum zu generieren, bleiben die Immobilienkonzerne auf Zukäufe angewiesen. Conwert könnte daher wegen der relativ günstigen Bewertung erneut ins Blickfeld rücken. Die Aktie gab im Anschluss an die Bekanntgabe des Scheiterns der Übernahme durch Deutsche Wohnen auch nur um etwa zwei Prozent nach. Der von vielen befürchtete Kursrutsch blieb somit aus. Analyst Franz Hörl von der Erste Group Bank erklärt die relative Gelassenheit der Aktionäre damit, dass die Ablehnung des Angebots nicht völlig unerwartet komme. Conwert bleibe ein Übernahmekandidat. Die ganze Welt wisse nun, dass Haselsteiner und Ehlerding um 11,50 Euro je Aktie verkaufen wollten. Auch das Conwert-Management sei nicht per se gegen eine Übernahme. Eine solche sei lediglich eine Frage des Preises. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass Conwert-CEO Clemens Schneider wohl seinen Hut nehmen muss. Angeblich ist die geplatzte Übernahme der Grund. Zudem sollen Schneider und der Verwaltungsrat unterschiedlicher Auffassungen über die weitere Strategie des Konzerns sein.
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