DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch hält die Anklage gegen Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen im Münchner Strafprozess für unhaltbar. "Den Vorwurf finde ich persönlich an den Haaren herbeigezogen", sagte Kirsch am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. "Ich persönlich wäre deswegen sicher nicht zurückgetreten. Wegen dieser Facette braucht Jürgen Fitschen sicher nicht zurücktreten."
Die Staatsanwaltschaft wirft Fitschen und vier Ex-Vorständen der Deutschen Bank versuchten Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall vor: Die Manager sollen vor vier Jahren versucht haben, das Oberlandesgericht München zu täuschen, um Schadenersatzzahlungen der Bank für die Pleite des Medienkonzerns Kirch abzuwehren. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
Fitschen war nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft bei dem gemeinsamen "Tatplan" zwar keine treibende Kraft, habe aber auch nichts unternommen, um seine Kollegen zu stoppen. In seiner eigenen Aussage vor Gericht habe er sich durch vage und unschlüssige Angaben um die Wahrheit gedrückt. Der Prozess vor dem Landgericht München ging am Dienstag in seinen zweiten Verhandlungstag./ben/DP/stb
ISIN DE0005140008
AXC0135 2015-05-05/12:11