Berlin (ots) -
- MPU-Experte Haiko Ackermann erklärt: Gutachtern ist es möglich, bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung nach Sympathie oder Antipathie zu entscheiden
- MPU-Willkür verhindern: Wie Tonbandaufnahmen beliebigen Entscheidung der MPU-Gutachter entgegenwirken können
- Vorsicht vor MPU-Beratungsangeboten in Ballungsgebieten: Hier tummeln sich zahlreiche unseriöse Anbieter sogenannter "MPU Schulungen"
Bezüglich der medizinisch-psychologischen Untersuchung (auch genannt: Idiotentest) gibt es in Deutschland eine Reihe von Vorurteilen. Besonders hartnäckig hält sich die Meinung, die MPU-Gutachter entscheiden willkürlich, ob jemand die MPU besteht oder nicht. Dass dieses Vorgehen tatsächlich möglich ist, berichtet nun der Verkehrspsychologe und ehemalige MPU-Gutachter Haiko Ackermann. Im Interview mit dem Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. (VFBV) (https://www.bussgeldkatalog.org/) erklärt er: "Es gibt sicherlich Gutachter, die in der Lage sind, nach Sympathie oder Antipathie zu begutachten sowie es auch Richter gibt, die strenger sind oder weniger streng zu bestimmten Menschengruppen."
MPU-Ergebnis ist abhängig vom Gutachter
In der Praxis seien willkürliche Entscheidungen möglich, "indem der Gutachter bestimmte Fragen stellt oder bestimmte Fragen nicht stellt, sodass der Kunde gar keine Möglichkeit hat, auf bestimmte Dinge zu antworten. Der Gutachter hat auch die Möglichkeit, die Aussagen des Kunden so zu interpretieren, dass ein bestimmtes vorgefasstes Bild quasi bestätigt wird. Wenn der Gutachter ein Sadist ist, dann wird er bei der Begutachtung sein Fressen finden", so Ackermann. Der Gutachter sei demnach in der Lage, das Gespräch so zu beeinflussen, dass der Betroffene später ein negatives Ergebnis erhält.
Allerdings werden MPU-Gutachter stark kontrolliert. So überprüft z.B. die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) (www.bast.de/DE/Home/home_node.html) regelmäßig die erstellten Gutachten. Außerdem können Betroffene gegen ein negatives Ergebnis Einspruch einlegen. Dann wird auch ihr Gutachten nochmals überprüft.
Willkür nachweisen und einschränken
Laut Ackermann ließe sich die Willkür bei der MPU nur durch Tonbandaufnahmen vorbeugen. Würde beim psychologischen Gesprächs ein Tonbandgerät mitlaufen, gäbe es am Ende der Untersuchung die Möglichkeit nachzuvollziehen, ob der Gutachter das Gespräch in irgendeiner Weise manipuliert hat oder nicht. Momentan erfolgen solche Gesprächsaufzeichnungen nur bei Gerichts- und Schuldunfähigkeitsgutachten. Während der MPU machen sich Gutachter hingegen lediglich schriftlich Notizen vom Gespräch.
Immer mehr unseriöse MPU-Vorbereitungsseminare
Um die MPU zu bestehen, ist eine gute Vorbereitung auf die Untersuchung notwendig. Verschiedene Anbieter bieten dafür MPU-Vorbereitungskurse an. Die Vorbereitungskurse unterliegen jedoch anders als die MPU selbst keiner offiziellen Kontrolle, weshalb sich auf diesem Markt auch zahlreiche schwarze Schafe tummeln. Besondere Vorsicht ist dabei in großen Ballungsgebieten geboten, weiß Ackermann: "Was ich jetzt beobachte ist, dass sich in Ballungsräumen mehr schwarze Schafe tummeln, weil dort einfach mehr Opfer zu finden sind, als im ländlichen Bereich."
Woran Sie unseriöse Anbieter erkennen sowie sämtliche Informationen rund um die medizinisch-psychologische Untersuchung gibt es auf www.bussgeldkatalog.org/mpu.
Hintergrund:
Das Infoportal Bußgeldkatalog.org (www.bussgeldkatalog.org) bietet Verkehrsteilnehmern auf einen Blick alle wichtigen Informationen rund um Bußgelder sowie das aktuelle Verkehrsrecht in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Team erfahrener Verkehrs- und Rechtsexperten ist mit der neuesten Gesetzeslage genau vertraut: Vor allem sämtliche Änderungen und Folgen der vieldiskutierten Punktereform 2014 werden im Online Ratgeber kompakt und verständlich erklärt. Bußgeldkatalog.org wird vom Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. herausgegeben. Ziel des Verbandes ist es, praxisnahe und bürgerfreundliche Entscheidungen der Politik durch unabhängige Informationen, Studien und Analysen aktiv zu unterstützen.
OTS: Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. newsroom: http://www.presseportal.de/pm/114171 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_114171.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner: Mathias Voigt E-Mail: presse@bussgeldkatalog.org Telefon: 030/208981286 Internet: www.bussgeldkatalog.org/presse
- MPU-Experte Haiko Ackermann erklärt: Gutachtern ist es möglich, bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung nach Sympathie oder Antipathie zu entscheiden
- MPU-Willkür verhindern: Wie Tonbandaufnahmen beliebigen Entscheidung der MPU-Gutachter entgegenwirken können
- Vorsicht vor MPU-Beratungsangeboten in Ballungsgebieten: Hier tummeln sich zahlreiche unseriöse Anbieter sogenannter "MPU Schulungen"
Bezüglich der medizinisch-psychologischen Untersuchung (auch genannt: Idiotentest) gibt es in Deutschland eine Reihe von Vorurteilen. Besonders hartnäckig hält sich die Meinung, die MPU-Gutachter entscheiden willkürlich, ob jemand die MPU besteht oder nicht. Dass dieses Vorgehen tatsächlich möglich ist, berichtet nun der Verkehrspsychologe und ehemalige MPU-Gutachter Haiko Ackermann. Im Interview mit dem Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. (VFBV) (https://www.bussgeldkatalog.org/) erklärt er: "Es gibt sicherlich Gutachter, die in der Lage sind, nach Sympathie oder Antipathie zu begutachten sowie es auch Richter gibt, die strenger sind oder weniger streng zu bestimmten Menschengruppen."
MPU-Ergebnis ist abhängig vom Gutachter
In der Praxis seien willkürliche Entscheidungen möglich, "indem der Gutachter bestimmte Fragen stellt oder bestimmte Fragen nicht stellt, sodass der Kunde gar keine Möglichkeit hat, auf bestimmte Dinge zu antworten. Der Gutachter hat auch die Möglichkeit, die Aussagen des Kunden so zu interpretieren, dass ein bestimmtes vorgefasstes Bild quasi bestätigt wird. Wenn der Gutachter ein Sadist ist, dann wird er bei der Begutachtung sein Fressen finden", so Ackermann. Der Gutachter sei demnach in der Lage, das Gespräch so zu beeinflussen, dass der Betroffene später ein negatives Ergebnis erhält.
Allerdings werden MPU-Gutachter stark kontrolliert. So überprüft z.B. die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) (www.bast.de/DE/Home/home_node.html) regelmäßig die erstellten Gutachten. Außerdem können Betroffene gegen ein negatives Ergebnis Einspruch einlegen. Dann wird auch ihr Gutachten nochmals überprüft.
Willkür nachweisen und einschränken
Laut Ackermann ließe sich die Willkür bei der MPU nur durch Tonbandaufnahmen vorbeugen. Würde beim psychologischen Gesprächs ein Tonbandgerät mitlaufen, gäbe es am Ende der Untersuchung die Möglichkeit nachzuvollziehen, ob der Gutachter das Gespräch in irgendeiner Weise manipuliert hat oder nicht. Momentan erfolgen solche Gesprächsaufzeichnungen nur bei Gerichts- und Schuldunfähigkeitsgutachten. Während der MPU machen sich Gutachter hingegen lediglich schriftlich Notizen vom Gespräch.
Immer mehr unseriöse MPU-Vorbereitungsseminare
Um die MPU zu bestehen, ist eine gute Vorbereitung auf die Untersuchung notwendig. Verschiedene Anbieter bieten dafür MPU-Vorbereitungskurse an. Die Vorbereitungskurse unterliegen jedoch anders als die MPU selbst keiner offiziellen Kontrolle, weshalb sich auf diesem Markt auch zahlreiche schwarze Schafe tummeln. Besondere Vorsicht ist dabei in großen Ballungsgebieten geboten, weiß Ackermann: "Was ich jetzt beobachte ist, dass sich in Ballungsräumen mehr schwarze Schafe tummeln, weil dort einfach mehr Opfer zu finden sind, als im ländlichen Bereich."
Woran Sie unseriöse Anbieter erkennen sowie sämtliche Informationen rund um die medizinisch-psychologische Untersuchung gibt es auf www.bussgeldkatalog.org/mpu.
Hintergrund:
Das Infoportal Bußgeldkatalog.org (www.bussgeldkatalog.org) bietet Verkehrsteilnehmern auf einen Blick alle wichtigen Informationen rund um Bußgelder sowie das aktuelle Verkehrsrecht in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Team erfahrener Verkehrs- und Rechtsexperten ist mit der neuesten Gesetzeslage genau vertraut: Vor allem sämtliche Änderungen und Folgen der vieldiskutierten Punktereform 2014 werden im Online Ratgeber kompakt und verständlich erklärt. Bußgeldkatalog.org wird vom Verband für bürgernahe Verkehrspolitik e.V. herausgegeben. Ziel des Verbandes ist es, praxisnahe und bürgerfreundliche Entscheidungen der Politik durch unabhängige Informationen, Studien und Analysen aktiv zu unterstützen.
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